Eine neue Internetseite soll Nutzer von Sozialen Medien helfen, auf Holocaust-Leugnung im Internet zu reagieren. Unter der Überschrift »Stop denial« (»Stoppt die Leugnung«) hat die Holocaust-Gedenkstätte im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau online Informationen zusammengestellt. Das teilte das Museum am Mittwoch im polnischen Oswiecim mit. Damit könne jeder einfach und wirksam aktiv werden, um die historische Wahrheit und die Würde der Opfer von Auschwitz zu verteidigen.
»Gemeinsam können wir der Hassrede ein Ende setzen«, sagte Museumsdirektor Piotr Cywinski. »Vor ein oder zwei Jahrzehnten hätten es nur wenige gewagt, Holocaust-Überlebenden in die Augen zu sehen und kaltherzig zu behaupten, all ihre Aussagen seien Lügen.« Heute lebten jedoch nur noch wenige von ihnen. Antisemitische, fremdenfeindliche und populistische Stimmen würden so lauter.
14 Unterseiten zu gängigsten Holocaust-Lügen
Dagegen soll die neue Website helfen. Auf ihr sind Informationen zusammengetragen, die die gängigsten Lügen von Holocaust-Leugnern widerlegten. Dokumente, Fotos, Augenzeugenberichte und historische Forschungsergebnisse belegten, was in dem Konzentrations- und Vernichtungslager tatsächlich passiert sei.
Aktuell stehen auf 14 Unterseiten Informationen zu verschiedenen Falschbehauptungen wie beispielsweise: die Chemikalie Zyklon B sei nur zur Desinfektion genutzt worden, nicht aber um Menschen zu vergasen. Eine Argumentationshilfe gibt es auch für die Falschbehauptung, in den Krematorien hätten gar nicht so viele Menschen verbrannt werden können.
Das Museum rief Nutzer dazu auf, nicht zu schweigen, wenn andere im Internet den Holocaust leugneten. Der Leugner könne vielleicht nicht überzeugt werden, aber viele andere Menschen, die die Lügen lesen, könnten mit den bereitgestellten Materialien nun aufgeklärt werden. Nutzer sollen zudem Holocaust-Lügen zu melden, zu denen auf der Internetseite noch keine Informationen vorliegen. So könnten die Online-Materialien stetig verbessert werden. kna