Meinung

Anmaßende Abgeordnete

Foto: dpa

Warum nur hat der Bundestag einstimmig beschlossen, »die Forderung nach einer internationalen Untersuchung des Einsatzes (der israelischen Armee gegen die Gaza-Flottille) zu unterstützen«? Wenn die ständigen Erklärungen der Bundesregierung – man stelle sich schützend vor Israel, falls seine Existenz bedroht werde – einen Sinn haben sollen, dann müsste doch das Vertrauen in die Regierung Israels stark genug sein, die Vorkommnisse selbst aufzuklären. Vielleicht ist nicht jedem Abgeordneten klar, dass die Hamas, solange ihre Charta gilt, Israel vernichten will. Jeder konnte sich vor der Entscheidung informieren, wer die Flottille inszeniert hat und welche Propagandaziele sie verfolgte. Stattdessen war ein anderer Grundton zu hören. Die Gaza-Blockade sei »den israelischen Sicherheitsinteressen« nicht dienlich. Was der Sicherheit Israels dient, entscheidet der Bundestag? Und selbst wenn – entscheidet er es ohne intensiven Dialog mit der Knesset? »Ereignisse um die Gaza-Flottille aufklären. Lage der Menschen in Gaza verbessern. Nahost-Friedensprozess unterstützen«, hieß der fraktionsübergreifende Antrag. Die Debatte hat nichts zur Aufklärung beigetragen, wird die Lebensumstände in Gaza nicht verbessern und hat wenig für den Friedensprozess im Nahen Osten bewirkt.

Der Autor (SPD) war von 1976 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Hanau

Antisemitisches Plakat an Schule: Staatsschutz ermittelt

In einem angrenzenden Park gab es eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde. Besteht ein Zusammenhang?

 30.04.2025

Jom Hasikaron

Israel gedenkt der Terroropfer und Kriegstoten

Seit dem 7. Oktober 2023 sind 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden

 30.04.2025

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Berlin

Streit um geforderte Yad-Vashem-Straße

Zwischen dem Freundeskreis Yad Vashem und dem Roten Rathaus herrscht Unmut

von Imanuel Marcus  29.04.2025

Den Haag

Strafgerichtshof verpflichtet Chefankläger zur Vertraulichkeit

Karim Khan, der unter anderem gegen Benjamin Netanjahu einen Haftbefehl erwirkt hat, darf einem Bericht des »Guardian« zufolge künftig nicht mehr öffentlich dazu Stellung nehmen

 29.04.2025