Berlin

Anetta Kahane gibt Vorsitz der Amadeu Antonio Stiftung ab

Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung Foto: imago images/photothek

Die Gründerin und langjährige Chefin der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, tritt zum Monatsende als Vorstandsvorsitzende zurück. Die 67-Jährige werde sich nach fast 25 Jahren als Stiftungsvorsitzende künftig verstärkt ihren Aufgaben als Publizistin widmen, teilte die Stiftung am Mittwoch in Berlin mit.

Der neue Vorstand besteht ab April aus dem bisherigen Geschäftsführer Timo Reinfrank, der bisherigen Bereichsleiterin Antisemitismus und Rassismus, Tahera Ameer, und Verwaltungsleiter Lars Repp.

zivilgesellschaft Die 1998 gegründete Amadeu Antonio Stiftung wurde von Kahane ins Leben gerufen, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken und um Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen. Im vergangenen Jahr förderte die Stiftung nach eigenen Angaben mehr als 150 Initiativen und Projekte sowie mehr als 100 Einzelpersonen, die Opfer von Hasskriminalität und rechter Gewalt wurden.

Die 1954 in Ost-Berlin geborene Kahane studierte in der DDR Lateinamerikanistik und war 1990 erste und einzige Ausländerbeauftragte des Magistrats von Ost-Berlin. Als Tochter jüdischer Kommunisten habe sie die Erfahrung der NS-Verfolgung ebenso geprägt wie der alltägliche Antisemitismus und Rassismus in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland, hieß es weiter. 1991 gründete sie die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) für die neuen Bundesländer. Nach Gründung der Amadeu Antonio Stiftung 1998 war sie zunächst Kuratoriumsvorsitzende, ab 2003 hauptamtliche Vorsitzende der Stiftung.  

abschied »Mit der Amadeu Antonio Stiftung wollte ich einen Ort schaffen, der alle Menschen vorbehaltlos schützt und unterstützt, die von Demokratiefeinden angegriffen werden und das durch eine offen gelebte demokratische Kultur«, erklärte Kahane zum Abschied. Das sei nicht immer einfach gewesen: »Dafür wurden wir oft als Nestbeschmutzer und Panikmacher beschimpft.« Inzwischen sei das Problem »zwar anerkannt, doch erst langsam verstehen Gesellschaft und Politik, wie schwierig und wichtig das Engagement gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit ist«.

Die Stiftung ist nach Amadeu Antonio benannt, der 1990 von rechtsextremen Jugendlichen im brandenburgischen Eberswalde ins Koma geprügelt wurde, »weil er schwarz war«, wie es auf der Homepage heißt. Wenige Tage später erlag er seinen Verletzungen. Amadeu Antonio war eines der ersten Todesopfer rechter Gewalt im wiedervereinigten Deutschland. epd

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025