Sachsen-Anhalt

AfD nimmt dritten Anlauf für Landtagsvizepräsident-Posten

Foto: imago images/Christian Ohde

Dritte Sitzungsperiode, dritter Anlauf: Die AfD will am Donnerstag ihren Abgeordneten Hagen Kohl zum Landtagsvizepräsidenten wählen lassen. Doch die dafür nötige Zustimmung aus anderen Fraktionen fällt verhalten aus. Linke, SPD und Grüne kündigten am Mittwoch an, gegen den 52-jährigen Magdeburger stimmen zu wollen. Da sich die FDP-Abgeordneten in der geheimen Wahl enthalten oder ebenfalls gegen Kohl votieren wollen, muss die AfD wohl auf Stimmen der CDU hoffen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Für die Wahl des Vizepräsidenten sind 49 Stimmen nötig, die AfD hat 23 Abgeordnete. CDU-Fraktionschef Siegfried Borgwardt sagte am Mittwoch, dass die Abstimmung in seinen Reihen freigegeben werde. »Wir sind eine Volkspartei, da gibt es unterschiedliche Meinungen.« Die CDU-Fraktion stellt 40 Abgeordnete.

In den vergangenen Wochen hatten bereits die AfD-Kandidaten Matthias Büttner aus Staßfurt und Matthias Lieschke keine Zustimmung der anderen Fraktionen gefunden. Auch beim dritten Bewerber sind die Reaktionen im Vorfeld wenig positiv.

»Wir werden den Wahlvorschlag nicht mittragen. Eine in Teilen rechtsextreme Partei ist ungeeignet dafür, den Landtag zu repräsentieren«, sagte Linken-Fraktionschefin Eva von Angern. Ähnlich sehen es die Grünen: »Die AfD ist eine rechtsvölkische Partei. Eine wehrhafte Demokratie sollte Sorge dafür tragen, dass eine solche Partei nicht an Schaltstellen geraten kann«, sagte ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Sebastian Striegel.

Auch die Sozialdemokraten wollen mit Nein stimmen. »Herr Kohl wird von uns keine Stimmen für das Amt des Vizepräsidenten bekommen«, sagte SPD-Fraktionschefin Katja Pähle. »Die AfD hat in den vergangenen fünf Jahren immer wieder gezeigt, dass ihr die Achtung vor anderen Abgeordneten fehlt.«

FDP-Fraktionschef Andreas Silbersack bemerkte, die AfD sei »eines der großen Zukunftsrisiken« des Landes. Ihre Stärke sei einer der Gründe, warum Menschen nicht nach Sachsen-Anhalt kämen. »Deshalb gehe ich davon aus, dass entweder eine Enthaltung oder eine Ablehnung erfolgt.« dpa/ja

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025