Meinung

Warum ich pro-palästinensisch bin

Imanuel Marcus Foto: Privat

Meinung

Warum ich pro-palästinensisch bin

Viel ist in diesen Tagen von »pro-palästinensischen« Demonstranten die Rede. Eine Klarstellung

von Imanuel Marcus  14.11.2023 10:44 Uhr

Während in Gaza und im Norden Israels der Krieg gegen den Terror geführt wird, jonglieren deutsche Medien mit Begriffen. Welches Adjektiv passt zu Demonstranten, die den palästinensischen Terror nicht erwähnen, geschweige denn verurteilen, aber Israel Kriegsverbrechen in Gaza vorwerfen? Wie beschreiben wir diese Leute auf der Straße, die ein von den Terrorfürsten der Hamas oder den Terrorunterstützern der Palästinensischen Autonomiebehörde regiertes Palästina »vom Fluss bis zum Meer«, also eine Ein-Staat-Lösung, fordern, zu der weder Israel noch Juden gehören?

Sind sie wirklich »pro-palästinensische« Demonstranten? Oder vielleicht doch eher Terror-Sympathisanten und Judenhasser?

Auch wir, die Jüdische Allgemeine, nutzen zuweilen das Adjektiv »pro-palästinensisch«, zumeist in Anführungszeichen - oder wenn die Tendenz einer Demonstration noch nicht ganz klar ist. In den meisten Fällen stellen sich diese Proteste jedoch als Aufmärsche heraus, auf denen Lügen über Israel verbreitet werden, während der Terror der Hamas und des Islamischen Dschihad gegen den einzigen jüdischen Staat verherrlicht wird.

Eine Zukunft, die diese Bezeichnung verdient

Von einer pro-palästinensischen Demonstration - ohne Anführungszeichen - könnte man sprechen, wenn die Teilnehmer Frieden, eine sichere Zukunft für die Araber und ihre Kinder in Gaza sowie ein Ende des Terrors, der auch sie gefährdet, fordern würden. Sie müssten sich für ein Ende ihrer Unterdrückung und Ausbeutung durch ihre eigene Führung (Abbas und Hamas) aussprechen, ein Ende der antisemitischen Gehirnwäsche im Kindergarten, in Schulbüchern und im palästinensischen Fernsehen, ein Ende ihres Missbrauchs als lebende Schutzschilde.

Die Palästinenser verdienen Frieden und Sicherheit - dies allerdings als Nachbarn eines von ihnen offiziell anerkannten Staates Israel, dessen Bevölkerung ebenfalls das Recht hat, ohne den Terror von nebenan zu leben. Eine Zukunft, die diese Bezeichnung verdient, für die Palästinenser UND die Israelis zu fordern, wäre pro-palästinensisch - und zugleich pro-israelisch.

Damit kommen wir zum springenden Punkt: Nur ein friedliches Nebeneinander kann den Palästinensern das sichere Leben geben, das sie und Israel verdienen.

Sind wir - also diejenigen von uns, die den Terror der Hamas verurteilen und das ebenfalls von der Hamas verursachte Leid in Gaza nicht akzeptieren wollen, egal welcher Herkunft wir sind - also pro-palästinensisch? Ein klares Ja.

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  31.10.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer, wie der Imam, den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Meinung

Die Kälte der »Sozialreform«

Für die Haushaltslücken lässt die Bundesregierung wieder einmal die Schwächsten der Gesellschaft büßen. Jüdische Rentnerinnen und Rentner werden besonders hart getroffen

von Günter Jek  26.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Glosse

Der Klinkenputzer der Islamisten

Jürgen Todenhöfer trifft sich in Katar mit Vertretern der Hamas zum Gespräch und verbreitet danach ihre Propaganda.

von Ralf Balke  22.10.2025

Meinung

Wer stoppt die Hamas?

Die Entwaffnung und Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation ist und bleibt der Schlüssel zum Frieden in Nahost

von Philipp Peyman Engel  22.10.2025