Am ersten Chanukka-Abend, am 14. Dezember 2025, wurden in Sydney am Bondi Beach bei »Chanukah by the Sea« 15 Menschen ermordet, mehr als 40 weitere verletzt. Es war ein Terrorangriff – gezielt gegen Jüdinnen und Juden.
In solchen Momenten dürfen wir nicht nur in Zahlen sprechen. Wir müssen Namen nennen. Denn hinter jedem Namen steht ein Leben. Eine ganze Welt. Ein Universum.
Matilda, zehn Jahre alt – ein Kind, von seiner Familie als fröhlich und liebevoll beschrieben.
Chabad-Gesandter Rabbi Eli Schlanger – Gemeindemensch, Helfer, Vater.
Alexander Kleytman – Holocaust-Überlebender, der als Kind überlebte und in Australien ein neues Leben begann.
Peter Meagher – ehemaliger Polizist, jahrzehntelang ehrenamtlich im Rugby engagiert, das »Herz und die Seele« seines Clubs.
Auch wenn es manchmal schwerfällt, daran zu glauben: Das Licht wird am Ende über der Dunkelheit siegen.
Dan Elkayam – ein junger Mann, Fußballer, talentiert und beliebt.
Reuven Morrison – tief verbunden mit der jüdischen Gemeinschaft, zwischen Melbourne und Sydney zuhause.
Rabbi Yaakov Levitan – in Sydney als Gemeindefunktionär bekannt.
Tibor Weitzen – laut Berichten tödlich getroffen, als er seine Frau schützte.
Und Marika Pogany.
Da ist ein weiterer Name, der in dieser Dunkelheit wie ein Gegenlicht steht: der Held von Sydney, Ahmed al-Ahmed – der Mann, der einen Terroristen entwaffnete, weitere Leben rettete und dabei selbst verletzt wurde.
Chanukka begleitet uns acht Tage lang. Und ja: In solchen Momenten über Licht zu sprechen, fällt schwer, ohne dass es wie eine Floskel klingt. Doch Chanukka ist keine Naivität. Chanukka ist Widerstandskraft. Das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Unsere Antwort darauf ist kein Schweigen – und kein Hass.
Unsere Antwort ist Leben.
Unsere Antwort ist, dass wir Kerzen anzünden. Dass wir »Al HaNissim« und »Maoz Tzur« singen. Dass Latkes in der Pfanne brutzeln und süße Sufganiyot geteilt werden. Dass jüdisches Leben weltweit nicht verstummt – und dass die Chanukkiot in den Fenstern ihr Licht in die Welt tragen.
Auch wenn es manchmal schwerfällt, daran zu glauben: Das Licht wird am Ende über der Dunkelheit siegen. Daran glaube ich fest.
Chanukka Sameach.
feldmann@juedische-allgemeine.de