Wenn am Sonntag Bundestagwahlen wären, dann würden laut einer Erhebung von Infratest dimap, 32 Prozent der Befragten die CDU/CSU, 21 Prozent die in Teilen gesichert rechtsextreme AfD, 14 Prozent die SPD, 14 Prozent das Bündnis90/Grünen, 6 Prozent die Linke, 4,5 Prozent das BSW und 4 Prozent die FDP wählen.
Nun sind am Sonntag Bundestagswahlen, und wem dieses Umfrageergebnis Unbehagen auslöst, der sollte vielleicht eines tun: wählen gehen. Wer nicht wählt, muss mit dem leben, was dann dabei herauskommt; der darf nicht meckern oder jammern, wenn Rechtsextremisten und Linksetremisten ihre Vorstellung von Demokratie umsetzen.
Nicht jammern, wählen!
Die Menschen scheinen zwar eine hohe Jammerbeteiligung deutlich zum Ausdruck zu bringen, aber wenn es darum geht, ihr demokratisches Grundrecht auszuüben, dann ist jede Ausrede gut genug.
»Ändert sich doch sowieso nichts«, »Die sind doch alle gleich«, »Die da oben, wir hier unten«, und andere Gleichgültigkeiten sind nichts anderes, als die Demokratie den Hunden zum Fraß vorzuwerfen.
Die Wahlbeteiligung spiegelt genau das wider. Sie liegt seit den 90er-Jahren durchschnittlich bei 76,6 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 betrug sie genau 76,6 Prozent. Das war ein ganz leichter Anstieg gegenüber 2017, aber bitte: Da geht doch noch was! Und zwar überall: In Kaufbeuren zum Beispiel, da gingen vor vier Jahren weniger als 72,1 Prozent wählen, in Duisburg 68,1 Prozent, in Vorpommern-Rügen 69 Prozent, in Neumüster 67,9 Prozent – was ist da los?
Gerade diese Wahl zählt! Oder schauen die Gleichgültigen keine Nachrichten mehr? Sich für den Erhalt der Demokratie mal aus dem gewohnten Sonntagstrott loszureißen, ist nicht schwerer, als ein Paket von der nächsten Packstation abzuholen. Also: Am Sonntag sind mehr als 59 Millionen Menschen aufgerufen, den Bundestag zu wählen. Gehen Sie hin.