Noga Hartmann

Homeschooling: Lernen als Herausforderung

Noga Hartmann Foto: Die Bilderinsel

Noga Hartmann

Homeschooling: Lernen als Herausforderung

Die Zeit des Coronavirus zeigt uns, wie aktuell und wichtig die Digitalisierungskampagne der Bundesregierung ist

von Noga Hartmann  17.04.2020 09:23 Uhr

Die vergangenen Wochen haben uns Bescheidenheit gelehrt – ohne geselliges Treffen, Bewegungs- und Versammlungsfreiheit, religiöse Gemeinschaftsgebete. Kurzum: Kontaktsperre. Sogar Bildungsinstitutionen mussten schließen, und wir stellten in kürzester Zeit auf »Lernen zu Hause« um, was uns alle auf die Probe stellte und für viele Eltern neben alltäglichen Herausforderungen einen Stresstest bedeutete.

Schulen waren plötzlich gefordert, unter strengen Datenschutzbestimmungen entsprechende Infrastrukturen aufzubauen und dabei das Alter ihrer Schüler, das Know-how der Lehrkräfte und das Grundprinzip, dass kein Kind benachteiligt werden darf, zu berücksichtigen.

Nun wurde klar, was Lehrkräfte im Alltag leisten. Ein Beruf, der die Fähigkeit erfordert, unterschiedliche Kinder und Jugendliche entsprechend ihrer Stärken und Schwächen voranzubringen. Alle haben verstanden, dass die Digitalisierung nicht nur die Zukunft ist, sondern bereits die Gegenwart.

MENSCHLICHKEIT Während der letzten drei Wochen Schulschließung haben Schüler neue Erfahrungen gesammelt und einiges gelernt: Die soziale Interaktion mit ihren Freunden fehlt, alleine zu lernen, erfordert erheblich mehr Disziplin, Lerngruppen beleben den Diskurs, und Normalität gibt Sicherheit und Kraft. Wie auch an anderen Schulen gab es bei uns Initiativen vieler Lehrkräfte und tolle Züge von Menschlichkeit über das geforderte Maß hinaus.

Alle haben verstanden, dass die Digitalisierung nicht nur die Zukunft ist, sondern bereits die Gegenwart.

Leider hängt der Bildungserfolg der Schülerschaft auch vom sozio-ökonomischen Verhältnis ihrer Eltern ab: Manche hatten eine ideale Voraussetzung für das Lernen, andere wiederum weniger, was wir als Schule etwa mit einer Laptop-Ausleihe zu kompensieren versuchten. Die Zeit des Coronavirus zeigt uns, wie aktuell und wichtig die Digitalisierungskampagne der Bundesregierung ist, diese sollten wir vehement vorantreiben.

Und ganz klar ist: Freiheit ist das höchste Gut. Der Alltag gibt uns Vertrauen, Planungssicherheit und Routine. Hoffentlich sehen wir bald das Ende dieser gefühlten 11. Plage.

Die Autorin ist Schulleiterin der I. E. Lichtigfeld-Schule in Frankfurt/Main.

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

Meinung

Wenn plötzlich vom »Geiselaustausch« die Rede ist

Die Berichterstattung vieler Medien über den Gaza-Deal zeigt einmal mehr, was passiert, wenn journalistische Maßstäbe missachtet werden

von Jacques Abramowicz  17.10.2025

Meinung

Amichai Chikli: Ein Minister gegen die Diaspora

Statt die Beziehungen zu den Juden außerhalb Israels zu pflegen, gefährdet der Diasporaminister diese. Jüngstes Beispiel: Auf Einladung des Likud-Politikers besucht derzeit der britische Rechtsextremist Tommy Robinson den jüdischen Staat

von Ruben Gerczikow  16.10.2025

Kommentar

Europa ist im Nahen Osten bedeutungsloser denn je

Während die USA unter Präsident Donald Trump keinen Zweifel darüber haben aufkommen lassen, wo es steht, hat Europa komplett versagt

von Daniel Neumann  13.10.2025

Meinung

Jetzt kann das Herz heilen

In ganz Israel erhebt sich an diesem historischen Tag die Erleichterung wie ein kollektiver tiefer Atemzug – teils Seufzer, teils Schluchzen, teils freudiger Gesang

von Sabine Brandes  13.10.2025

Meinung

Neues Semester, alter Antisemitismus?

Seit zwei Jahren sind deutsche Hochschulen keine sicheren Orte mehr für jüdische Studierende. Es wird viel Mühe kosten, diese Entwicklung zurückzudrehen

von Ron Dekel  13.10.2025

Kommentar

Kein Wunder in Bern

Bei gewaltbereiten Demonstrationen in der Schweizer Bundeshauptstadt hat sich ein Teil der Palästina-Solidarität einmal mehr selbst entlarvt: Es ging nie darum, das Leid im Gazastreifen zu beenden oder einen angeblichen Genozid zu stoppen

von Nicole Dreyfus  12.10.2025