Andreas Nachama

Der 8. März – ein würdiges Datum

Rabbiner Andreas Nachama Foto: Gregor Zielke

Nun wird der 8. März, der Internationale Frauentag, in Berlin ein gesetzlicher Feiertag. Damit sticht das Land aus den nördlichen Bundesländern heraus, was von der jüdischen Gemeinschaft erst einmal zu begrüßen ist.

Denn andere Länder haben sich für den Reformationstag als arbeitsfreies und zu feierndes Datum entschieden. Da gibt es jüdischerseits eine gewisse Distanz. Außerdem haben wir ja kirchliche Feiertage zur Genüge in diesem Land.

ZEITRECHNUNG Allerdings hätten aus jüdischer Sicht die bereits diskutierten Tage 8. Mai und 27. Januar als staatlich ausgerufene Feierdaten näher gelegen. Gerade der 8. Mai, der besonders für jüdische Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion eine wichtige Bedeutung hat, kann als Beginn einer neuen Zeitrechnung verstanden werden.

Mit dem Sieg über den Hitlerfaschismus 1945 verband sich auch der Beginn einer Epoche der Verständigung und Kooperation. Mittlerweile kann man vom Atlantik bis an den Ural ohne nennenswerte Grenzkontrollen reisen. Das alles ist ein großer Fortschritt, den wir auch mit dem Tag des Sieges über das NS-Regime, dem Ende der Schoa und der Befreiung der Menschen aus den KZs verbinden.

FRAUEN Nun wird es aber der 8. März, und den möchte man ebenfalls nicht geringschätzen. Er würdigt mit den Frauen eine Personengruppe, die bis in unser Jahrhundert hinein benachteiligt und unterdrückt wurde. Da ist es naheliegend, dass sich das Judentum solidarisch zeigt.

So mancher argumentiert, dass der 8. März eine Kopfgeburt ist: ein Tag, der – wie auch der 3. Oktober – nicht von vielen Menschen emotional als zu feiernder Tag erlebt wird. Dieses Argument ist nicht falsch, aber wir sollten die historische Entwicklung betrachten:

In der DDR hatte der 8. März eine herausgehobene Rolle, im Westen nicht. Vielleicht ist es ja auch ein wenig versöhnlich, wenn neben vielen westlich geprägten Tagen die Menschen aus Ostdeutschland etwas haben, das sie als ihren Feiertag ansehen.

Der Autor ist Historiker und Gemeinderabbiner in Berlin.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024

Kommentar

Wir sollten nicht naiv sein

Zuwanderung bringt Deutschland Vorteile - aber ohne Integration der Migranten geht es nicht, meint unser Gastautor

von Jacques Abramowicz  26.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Das IZH hätte viel früher verboten werden können

Die demokratischen Parteien haben sich zu lange gegen diesen Schritt gewehrt

von Remko Leemhuis  25.07.2024

Meinung

Das IZH-Verbot ist nur der erste Schritt

Die Strukturen des iranischen Regimes in Deutschland müssen zerschlagen werden

von Ulrike Becker  24.07.2024

Satire

Die große Verschwörung

Man soll nicht alles glauben, was auf X steht - außer, es stammt von Elon Musk

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024