Zürich

Protest gegen ESC-Teilnahme Israels: Nemo gibt Pokal zurück

Nemo Foto: picture alliance/KEYSTONE

Nemo hat den Siegerpokal aus dem Jahr 2024 zurückgegeben – aus Protest gegen die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC). In einem Video auf Instagram erklärte Nemo, das Mikrofon aus Glas solle künftig nicht mehr im eigenen Regal stehen.

Die Entscheidung sei gefallen, weil der Wettbewerb seine eigenen Werte verrate. »Eurovision sagt, es stehe für Einheit, für Inklusion und Würde für alle Menschen«, sagte Nemo und begründete den Schritt damit, dass die Zulassung Israels diesen Grundsätzen widerspreche.

Der Konflikt um die Teilnahme Israels belastet den Wettbewerb seit Monaten. Mehrere europäische Länder – darunter Spanien, Irland, die Niederlande, Slowenien und Island – haben angekündigt, dem Wettbewerb 2026 fernzubleiben, nachdem die European Broadcasting Union (EBU) eine Suspendierung Israels abgelehnt hatte. Nemo erklärte dazu, der Rückzug ganzer Staaten zeige, »dass etwas grundlegend falsch läuft«. Der Pokal soll nun an die EBU-Zentrale in Genf zurückgeschickt werden.

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Der Song Contest, der 2026 sein 70-jähriges Bestehen feiert, gilt traditionell als unpolitisches Musikereignis. Doch die anhaltenden Auseinandersetzungen um Israels Militäreinsatz im Gazastreifen haben zu Protesten, Boykottaufrufen und ständigen Debatten über politische Symbolik geführt.

Der nächste ESC soll im Mai 2026 in Wien stattfinden.

Israels Krieg gegen die Hamas in Gaza war eine Reaktion auf die Massaker vom 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen ermordet und 251 von Hamas-Terroristen verschleppt wurden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte wiederholt, die israelische Armee gehe gegen die Hamas vor, nicht gegen die Zivilbevölkerung. Dennoch werfen Aktivisten  Israel Völkermord vor. Die Streitkräfte (IDF) haben im Verlauf des Krieges humanitäre Zonen und Fluchtrouten eingerichtet und Bewohner vor bevorstehenden Luftangriffen gewarnt. 

Die Hamas missbrauchte palästinensische Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde. Die Terroristen versteckten Waffen und Raketen in zivilen Einrichtungen und beschossen israelische Soldaten unter anderem aus Krankenhäusern und Schulen. ja

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