Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Schauspielerin, Schriftstellerin und Regisseurin: Adriana Altaras Foto: Marco Limberg

Adriana Altaras hat eine neue Unterkunft. Die Schauspielerin, Autorin und Dramaturgin ist nämlich seit Kurzem Besitzerin eines Zirkuswagens. Das verriet sie bei ihrer Lesung auf dem Gemeindetag in Berlin. Vielleicht, so mutmaßte die 59-Jährige, habe das mit ihrer Familie zu tun, die, als Adriana noch klein war, schon immer unterwegs war. Aber, so versicherte sie: »Ich bin die ruhige Ausgabe meiner Eltern.« Außerdem plant sie, sich einmal einem ganz anderen Thema zu widmen. Vielleicht Bayreuth oder Rabbinerinnen? Wir werden es lesen.

Küf Kaufmann hat sich gefreut, als er das erste Mal einfach nur schauspielern durfte. Das sagte er in einer Session auf dem Gemeindetag. Als er nach Leipzig kam, nachdem er schon viele Jahre zuvor als Regisseur an der Leningrader Music Hall gearbeitet hatte, hatte er ein wenig Respekt vor dem Inszenieren in einer anderen Sprache. Als er dann das Angebot bekam, eine Rolle in der Schostakowitsch-Oper Die Nase an der Leipziger Oper zu übernehmen, war er glücklich, denn zum ersten Mal war er nur für sich und nicht, wie früher als Regisseur, für viele Menschen verantwortlich.

Thomas Meyer hat mit Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse nicht nur ein tolles Buch geschrieben, sondern er hat auch viele Tattoos. Bei einer Lesung auf dem Gemeindetag wollte jemand wissen, ob er auch an Stellen tätowiert sei, die man nicht sehen könne. Meyers Antwort war eindeutig: »Müssten Sie es wissen, wüssten Sie, wie der Rest des Körpers tätowiert ist.«

Christian Berkel empfand es als ein besonderes Erlebnis, auf dem Gemeindetag die Geschichte seines Romans Der Apfelbaum mit anderen Menschen zu teilen. Das sagte der Schauspieler der Jüdischen Allgemeinen. »Jeder Roman bezieht seine Berechtigung aus der inneren Notwendigkeit, dem erzählerischen Drang seines Autors.« Für ihn war das Schreiben auch eine Befreiung. »Verpflichtet fühle ich mich gegenüber der Geschichte und meiner künstlerischen Integrität.«

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Bremen

Seyla Benhabib erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken

Die Jury würdigte Benhabib als »herausragende politische und philosophische Intellektuelle«

 15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Literatur

Ein Funke Hoffnung

Rafael Seligmann hält Deutschland derzeit nicht für den richtigen Ort einer Renaissance jüdischen Lebens. Trotzdem gibt er die Vision nicht auf. Ein Auszug aus dem neuen Buch unseres Autors

von Rafael Seligmann  15.09.2025

Los Angeles

»The Studio« räumt bei den Emmys 13-fach ab

Überraschende Sieger und politische Statements: Ausgerechnet eine jüdische Darstellerin ruft eine israelfeindliche Parole

von Christian Fahrenbach  15.09.2025

Freiburg im Breisgau

»Keine Schonzeit für Juden«: Neues Buch von Rafael Seligmann

Antisemitismus, der 7. Oktober 2023, ein Umzug von Tel Aviv nach München in den 1950er Jahren und ein bewegtes Leben: Der Historiker streift und vertieft in seinem aktuellen Werk viele Themen

von Leticia Witte  15.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025 Aktualisiert