Tschechien

Holocaust-Museum in ehemaliger Schindler-Fabrik eröffnet

Das Museum der Überlebenden in einer früheren Fabrik von Oskar Schindler im tschechischen Brnenec Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

In einer ehemaligen Fabrik des Unternehmers Oskar Schindler in Tschechien ist ein Holocaust-Museum eröffnet worden. Zum Start des Projekts in Brnenec, rund 160 Kilometer östlich von Prag, wurden zwei Ausstellungen präsentiert.

Die eine widmet sich dem Schicksal von Holocaust-Überlebenden, die andere der avantgardistischen Bauhaus-Bewegung. Geöffnet ist das Museum vorerst nur für Führungen an einzelnen Tagen im Jahr, wie eine Sprecherin der Gedenkstätte der Agentur CTK sagte.

Die Fabrikgebäude stehen seit 2016 unter Denkmalschutz. Vor der Eröffnung des Museums musste die Industrieruine von giftigen Abfällen befreit und in jahrelanger Arbeit restauriert werden. Der Unternehmer Schindler beschäftigte im Zweiten Weltkrieg mehr als tausend jüdische Zwangsarbeiter in seiner Rüstungsfabrik und schützte sie damit vor Deportation und Ermordung. Im Jahr 1944 wurde das Werk vom deutsch besetzten Krakau nach Brnenec verlegt. Es war ein Außenlager des deutschen Konzentrationslagers Groß-Rosen.

Lesen Sie auch

In Israel wurde Schindler für seinen Einsatz für die Rettung der Zwangsarbeiter später als «Gerechter unter den Völkern» geehrt. Weltweite Bekanntheit erlangte die Geschichte um den deutschmährischen Unternehmer mit dem Roman «Schindlers Liste» des Schriftstellers Thomas Keneally und vor allem mit dem gleichnamigen Hollywood-Film des Regisseurs Steven Spielberg.

Der Stiftungsfonds Archa (Arche) der Familie Löw-Beer übernahm das historische Gelände in Brnenec vor einigen Jahren, um eine Gedenkstätte einzurichten. Die Familie war bis zur Enteignung durch die Nazis 1938 die ursprüngliche Besitzerin der Fabrik gewesen. dpa

Berlin

»Manchmal war ich einfach nur erschöpft«

Schon als Kind war Scarlett Johansson von »Jurassic Park« begeistert. Nun erfüllt sich ihr Traum, selbst Teil des Franchise zu sein – doch die Dreharbeiten waren anstrengender als gedacht

 23.06.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Reif, reifer, Reifeprüfung: Warum ich jedes Jahr Abitur mache

von Nicole Dreyfus  22.06.2025

Lesen!

Menahem Pressler

Ein Jugendbuch schildert das Jahrhundertleben des jüdischen Pianisten

von Maria Ossowski  22.06.2025

Aufgegabelt

Schoko-Babka

Rezepte und Leckeres

 22.06.2025

Literatur

Die Kunst, das Opfer und die Ministerin

In seinem Schlüsselroman nimmt Jonathan Guggenberger den Antisemitismus im Kulturbetrieb aufs Korn

von Ralf Balke  22.06.2025

Justiz

Dieter Hallervorden und Diether Dehm zeigen Kanzler Friedrich Merz wegen »Drecksarbeit«-Aussage an

Mit seiner Bemerkung zu Israels Angriff auf den Iran hat Kanzler Merz für viel Zustimmung und Ablehnung gesorgt. Nun sollte sich die Justiz damit beschäftigen, meinen einige

 20.06.2025

Medien

Enkel des »Weltbühne«-Gründers übt scharfe Kritik an Verleger Friedrich

Erst kürzlich hatte der Verleger der »Berliner Zeitung« die Zeitschrift »Weltbühne« wieder aufleben lassen. Nun erhebt der Enkel des jüdischen Gründers schwere Vorwürfe gegen ihn

 20.06.2025

TV-Tipp

Robert Lembke: Schikaniert wegen seines jüdischen Vaters

Wer war der Moderator Robert Lembke? 70 Jahre nach dem Start der legendären Quizsendung »Was bin ich?« fasziniert das Dokudrama »Robert Lembke – Wer bin ich?«. Ein Schatz in der ARD-Mediathek

von Gregor Tholl  20.06.2025

Ausstellung

Die Schocken-Show

Das Jüdische Museum Berlin ehrt den Unternehmer und Verleger Salman Schocken dank eines Stars der US-Literatur

von Sophie Albers Ben Chamo  19.06.2025