Bayerns Justizminister Georg Eisenreich hat sechzehn Persönlichkeiten mit der Justizmedaille ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die bayerische Justiz und den Rechtsstaat verdient gemacht haben. »Sie alle haben sich – auf ganz unterschiedlichen Gebieten – weit über das gewöhnliche Maß hinaus für die Justiz, unseren Rechtsstaat und unsere Gesellschaft engagiert«, sagte Eisenreich bei der Verleihung. »Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Justiz herzlich danken.«
Unter den Geehrten sind die Fotografen Lydia Bergida und Marco Limberg, Artdirector der Jüdischen Allgemeinen, die mit ihrer Porträtserie »Auf derselben Seite – Die Letzten der ›Gerechten unter den Völkern‹« den Blick auf Menschen richten, die während der Schoa unter Lebensgefahr Jüdinnen und Juden retteten. Die Ausstellung war von September bis November 2024 im Justizministerium zu sehen.
»Diese Menschen haben Unermessliches geleistet – sie stellten sich dem Unrecht entgegen, oft schon als Jugendliche«, sagt Lydia Bergida. »Mit unseren Bildern wollten wir ihnen die verdiente Aufmerksamkeit schenken – nicht als Denkmäler, sondern als Menschen voller Spontaneität, Würde und Zivilcourage.«
Marco Limberg ergänzt: »Was uns besonders berührt hat, war die stille Entschlossenheit dieser Retter. Sie sagten oft, sie hätten einfach nur getan, was richtig war. Ihr Handeln ist für uns eine Verpflichtung – gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus, Hass und Demokratiefeindlichkeit wieder zunehmen.«
Neben Bergida und Limberg wurden unter anderem der Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof a.D., Thomas Fischer, für seine rechtspolitischen Beiträge geehrt, der Nürnberger Strafrichter Jürgen Klug für sein Engagement im Kampf gegen Extremismus und die langjährige Gleichstellungsbeauftragte des OLG Nürnberg, Ingrid Gerum. Auch der pensionierte Justizbeamte Hans-Jürgen Peter wurde mit dem Justizpreis bedacht – für seine ehrenamtliche Arbeit in der Straffälligenhilfe.
»Humanismus, Verantwortung und die Kraft des Einzelnen – das sind die Werte, die wir mit unserer Arbeit sichtbar machen wollten«, sagen Bergida und Limberg. »Wir wollten einen Beitrag leisten, der zeigt, was Menschlichkeit bedeuten kann – damals wie heute.« ja