Krieg in Israel

Rabbiner: Unterstützung für gestrandete Israelis in Europa

Wegen der Angriffe aus dem Iran ist der zivile Flugverkehr von und nach Israel derzeit unterbrochen. Foto: picture alliance / Anadolu

Jüdische Gemeinden in Europa sind aufgerufen, gestrandeten Israelis Unterstützung anzubieten. »Sie sollen ihre Türen öffnen«, sagte der Generalsekretär der orthodox geprägten Europäischen Rabbinerkonferenz (CER), Gady Gronich, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es gebe entsprechende Aufrufe an jüdische Gemeinden in Europa. Gefragt sei vor allem Hilfe bei Unterkünften, Mahlzeiten und Kinderbetreuung. »Wir versuchen auch, finanzielle Unterstützung aufzutun.« Wegen der Angriffe aus dem Iran ist der zivile Flugverkehr von und nach Israel derzeit unterbrochen.

Lesen Sie auch

»In europäischen jüdischen Gemeinden herrscht Hochalarmstufe«, so Gronich. Die Lage sei besorgniserregend. Aus der Vergangenheit sei bekannt, dass Konflikte und Kriege in Israel oft auch außerhalb des Landes Auswirkungen auf Jüdinnen und Juden sowie Einrichtungen hätten, etwa in Form von Attacken. Auch habe der Iran Terrorzellen in vielen Teilen der Welt und israelische beziehungsweise jüdische Institutionen im Blick.

Bis zu 100.000 Betroffene

Genaue Zahlen zu rückreisewilligen Israelis sind derzeit nicht bekannt. Schätzungen verschiedener Medien gehen von 50.000 bis 100.000 aus. Die Flughafenbehörde geht unterdessen davon aus, dass selbst bei einer Wiederaufnahme des Flugverkehrs die Zahl der Flüge aus Sicherheitsgründen stark eingeschränkt sein wird. Der Leiter der Zivilluftfahrtbehörde schätzte gegenüber Medien, dass es Wochen dauern werde, bis alle Israelis nach Hause fliegen könnten.

Wache Sicherheitsbehörden

Die Sicherheitsbehörden seien »wach«, betonte Gronich. »Man tut, was man kann.« In München, wo die CER ihren Hauptsitz hat, und in Bayern insgesamt fühle er sich in guten Händen. »Ich hoffe, es ist überall in Europa so.« Jüdinnen und Juden seien angespannt: »Fast jeder hat Familie, Verwandte und Freunde in Israel«, erklärte Gronich.

»Wir beten für den Staat Israel, die Armee und die Piloten«, so der Generalsekretär. Auch hoffe er, dass die Menschen im Iran verstünden, dass nicht sie Feinde Israels seien - sondern ihre Regierung.

Verstärkter Schutz in Deutschland

Am Wochenende hatte auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, der »Rheinischen Post« gesagt, er befürchte nach dem israelischen Angriff auf den Iran und die iranischen Schläge gegen Israel eine verstärkte Bedrohung jüdischen Lebens in Deutschland. Daher begrüße er es sehr, dass die Bundesregierung bereits gehandelt habe und das Sicherheitskabinett einen verstärkten Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Deutschland beschlossen habe.

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Jerusalem

Zerstrittene Zionisten

Der Zionistische Weltkongress tagt zum 39. Mal seit seiner Gründung im Jahr 1897 durch Theodor Herzl. Doch das Treffen droht zum Fiasko für die Organisation zu werden. Die Hintergründe

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025