Sport

Malaysia bekräftigt Ausschluss Israels

»Die israelische Regierung ist sehr mächtig«: Mahathir Mohamad Foto: dpa

Malaysias Premierminister Mahathir Mohamad hat seine Entscheidung bekräftigt, israelischen Sportlern die Einreise in sein Land zu verbieten. »Ein Land hat das Recht, seine Grenzen für bestimmte Menschen geschlossen zu halten. Deshalb gibt es Grenzen«, sagte der 93-jährige Politiker am Wochenende während einer Veranstaltung in Oxford.

Ihn dafür als antisemitisch zu bezeichnen, sei unfair, erklärte Mohamad. Er wolle mit seiner Entscheidung bloß Kritik an der israelischen Regierung üben und Solidarität mit dem palästinensischen Volk demonstrieren, so Malaysias Premier weiter, der in der Vergangenheit immer wieder mit dezidiert antisemitischen Aussagen in der Kritik stand.

Die Einreise in das islamische Land mit einem israelischen Pass ist verboten.

PARALYMPICS Hintergrund von Mohamads Erklärung vom Wochenende ist die viel kritisierte Entscheidung Malaysias, israelischen Schwimmern die Teilnahme an einem Qualifikationswettbewerb im eigenen Land für die Paralympische Schwimmweltmeisterschaft zu verbieten. Malaysia unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Die Einreise in das islamische Land mit einem israelischen Pass ist verboten.

Auf die Frage aus dem Publikum in Oxford, ob es fair sei, einzelne israelische Bürger zu bestrafen, weil Malaysia Israel ablehnt, antwortete Mohamad: »Nun, es ist nicht fair, mich antisemitisch zu nennen. Ich bin kein Antisemit, die Araber sind schließlich auch Semiten.«

Die israelische Regierung sei sehr mächtig, fuhr Mohamad fort, »also sage ich nichts über die israelische Regierung, aber Malaysia muss mit Israel auch nicht befreundet sein«.

Juden bezeichnet er als »hakennasig«; die Schoa habe zudem »als Endlösung für das Judenproblem versagt«.

MUSLIME Mohamad steht wegen antisemitischen Äußerungen immer wieder in der Kritik. Zu entsprechenden Äußerungen gehört seine Diffamierung von Juden als »hakennasig« sowie das Urteil, der Holocaust habe »als Endlösung für das Judenproblem versagt«.

Im Jahr 2003 sagte Mohamad bei einer Veranstaltung der Islamischen Konferenz-Organisation (OIC) in Kuala Lumpur: »Die Europäer haben sechs von zwölf Millionen Juden umgebracht. Aber heute regieren die Juden die Welt durch Stellvertreter. Sie lassen andere für sich kämpfen und sterben.«

»Wir, die Muslime, können das vielleicht nicht schaffen«, fügte er hinzu. Aber die muslimische Welt sei insgesamt sehr stark. 1,3 Milliarden Muslime könnten nicht »von ein paar Millionen Juden besiegt werden«.  ja/dpa

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025