Winona Ryder

»Ich sah zu jüdisch aus«

Winona Ryder bei der Premiere von »Plot against America« in New York Foto: imago

Winona Ryder hat im Filmgeschäft mehrfach antisemitische Erfahrungen gemacht. In einem Interview mit der britischen Zeitung »Sunday Times« sagte die US-Schauspielerin: »Es gab Zeiten, als die Leute mir gesagt haben, ›Was, du bist jüdisch? Aber du bist doch so hübsch!‹«

IDENTITÄT Es sei ihr zudem einmal passiert, dass sie eine Rolle nicht bekommen hätte, weil der Produzent - er war selbst Jude - ihr offen ins Gesicht gesagt habe, sie sehe »zu jüdisch« aus, um glaubhaft im Film das Mitglied einer blaublütigen Familie verkörpern zu können.

Ryder, die 1971 als Winona Horowitz in Minnesota zur Welt kam und dort auch aufwuchs, sagte der Zeitung, sie sei zwar nicht religiös, identifiziere sich aber mit dem Judentum. »Es ist schwer für mich, darüber zu sprechen, weil Angehörige von mir in den Lagern gestorben sind, aber diese Zeit [des Holocaust; Anm.d.Red.] hat mich immer fasziniert«, sagte sie.

»OVEN DODGER« Bei einer Party vor einigen Jahren habe Schauspielerkollege Mel Gibson sie gefragt, ob sie ein »oven dodger« sei – der Begriff wird meist als Beleidigung für Juden verwendet, um ihnen zu signalisieren, sie hätten sich vor den Kremationsöfen der Nazis »gedrückt«. Gibson, so Ryder weiter, habe sich später für seine Bemerkung entschuldigt. Bereits 2010 hatte Ryder diesen Vorfall öffentlich gemacht.

Die 48-Jährige spielte jüngst eine Hauptrolle in der Verfilmung eines Romans von Philip Roth aus dem Jahr 2004. In der sechsteiligen Serie Plot against America geht es um eine jüdische Familie im fiktiven, pronazistischen Amerika der 1940er-Jahre. Ryders Figur Evelyn Finkel verliebt sich darin in einen Rabbiner, der eng mit dem antisemitischen Flugpionier und Nazi-Freund Charles Lindbergh zusammenarbeitet.

Stockholm

Wirtschaftsnobelpreis geht auch an jüdischen Ökonom

Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt werden für ihre Forschung zu nachhaltigem Wachstum geehrt

 13.10.2025

Kommentar

Kein Wunder in Bern

Bei gewaltbereiten Demonstrationen in der Schweizer Bundeshauptstadt hat sich ein Teil der Palästina-Solidarität einmal mehr selbst entlarvt: Es ging nie darum, das Leid im Gazastreifen zu beenden oder einen angeblichen Genozid zu stoppen

 12.10.2025

Malibu

Kiss-Sänger Gene Simmons bei Unfall verletzt

Der 76-Jährige soll hinter dem Steuer das Bewusstsein verloren haben

 10.10.2025

Meinung

Außen hui, innen pfui: Trumps Umgang mit den Juden

Während sich der US-Präsident um die Juden in Israel verdient macht, leidet die jüdische Gemeinschaft im eigenen Land unter seiner autoritären Innenpolitik. Das sollte bei aller Euphorie über den Gaza-Deal nicht vergessen werden

von Joshua Schultheis  09.10.2025

Literatur

Nobelpreis für Literatur geht an László Krasznahorkai

Die Literaturwelt blickt erneut gebannt nach Stockholm. Dort entscheidet man sich diesmal für einen großen Schriftsteller aus Ungarn - und bleibt einem Muster der vergangenen Jahre treu

von Steffen Trumpf  09.10.2025

Italien

»Mein Sohn will nicht mehr Levy heißen«

Wie ist es in diesen Tagen, Jude in einer europäischen Metropole zu sein? Ein Besuch bei Künstler Gabriele Levy im jüdischen Viertel von Rom

von Nina Schmedding  06.10.2025

Großbritannien

Empörung über Israels Einladung an Rechtsextremisten

Jüdische Verbände und Kommentatoren in Großbritannien sind entsetzt, dass Diasporaminister Chikli und Knesset-Sprecher Ohana ausgerechnet nach dem Anschlag von Manchester einen rechten Agitatoren hofieren

von Michael Thaidigsmann  06.10.2025

Türkei

»Zionist«: Robbie-Williams-Konzert in Istanbul am 7. Oktober abgesagt

Die Stadt verweist auf Sicherheitsbedenken – zuvor gab es online massive Proteste wegen jüdischer Familienbezüge des Musikers

 05.10.2025

7. Oktober

Ein Riss in der Schale

Wie Simchat Tora 2023 das Leben von Jüdinnen und Juden verändert hat

von Nicole Dreyfus  05.10.2025