Im Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel dringt der Vatikan auf eine Befreiung aller israelischen Geiseln und eine dauerhafte Waffenruhe. Das teilte das vatikanische Presseamt am Donnerstag nach einem Treffen von Papst Leo XIV. und dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog mit. Der Papst hatte Herzog am Vormittag in einer Privataudienz empfangen. Der Vatikan sprach von »herzlichen Gesprächen«.
Nach dem Treffen mit Leo kam Herzog auch zu einem Gespräch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen. Laut Vatikan wurde dabei »der Wunsch nach einer baldigen Wiederaufnahme der Verhandlungen« um eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien geäußert. Auch die Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft sei notwendig, »um die Befreiung aller Geiseln zu erreichen, einen dringenden dauerhaften Waffenstillstand zu sichern und die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in den am schwersten getroffenen Gebieten zu gewährleisten«, hieß es.
Es sei auch darüber gesprochen worden, wie die Zukunft für das palästinensische Volk sichergestellt werden könne, ebenso wie der Frieden und die Stabilität in der Region. Die Vatikanvertreter hätten die Zwei-Staaten-Lösung als »einzigen Ausweg aus dem andauernden Krieg« hervorgehoben, heißt es in dem Statement. Weiteres Thema war laut Vatikan die »umfängliche Respektierung der Menschenrechte und die legitimen Ansprüche der beiden Völker«.
Ringen um Frieden und die Stabilität in der Region
Der israelische Präsident hatte sich bereits kurz nach dem Treffen über den Kurzmitteilungsdienst X an die Öffentlichkeit gewandt. »Die Inspiration und Führungsstärke des Papstes im Kampf gegen Hass und Gewalt und bei der Förderung des Friedens weltweit werden geschätzt und sind von entscheidender Bedeutung«, schrieb er auf X.
Zunächst hatte es Berichte gegeben, der Papst habe Herzog aktiv eingeladen. In einer Mitteilung des israelischen Präsidialbüros vom Dienstag hatte es geheißen, Herzog reise »auf Einladung des Papstes« in den Vatikan. Dazu sagte der Sprecher des Vatikans, Matteo Bruni: »Es ist üblich, dass der Heilige Stuhl Audienzgesuchen von Staats- und Regierungschefs beim Papst stattgibt, es ist jedoch nicht üblich, ihnen Einladungen zuzusenden.« epd/ja