Weltrekord

Tora und Guinness-Buch

Weltrekordler: Barmizwa-Jungen aus Holon Foto: Maor

Generell sind Bar- und Batmizwafeiern für jüdische Teenager eine riesige Sache. So riesig aber dürfte die Party für die wenigsten sein. In Holon stieg am vergangenen Freitag die wohl größte Bar- und Batmizwa der Welt. Fast alle 13-jährigen Mädchen und Jungen der Stadt – 1.880 insgesamt – waren im Holon-Theater zusammengekommen, um ihre Aufnahme in die jüdische Gemeinschaft der Erwachsenen zu feiern. Gleichzeitig beantragte der Veranstalter, das Hitchadschut-Programm, die Aufnahme ins Guinness-Buch der Rekorde.

Die 1.880 feierten in zwei Runden, nachdem sie die Zehn Gebote zitiert und gemeinsam mit der Initiatorin und Hitchadschut-Direktorin Lea Wohl-Segal für die Freilassung Gilad Shalits aus der Hamas-Gefangenschaft gebetet hatten. Wohl-Segal ist von der Idee gänzlich überzeugt: »Leider fehlen heute dabei oftmals die entscheidenden jüdischen Bedeutungen, die enthalten sein sollten, wenn diese Kinder zu Teenagern werden. Also sehen wir dies als angemessenes Event für jüdisch-pluralistische Identitätserziehung.«

pilotprojekt Das Hitchadschut-Programm wird von der Organisation Panim, der amerikanischen Legacy-Heritage-Stiftung sowie den teilnehmenden Stadtverwaltungen finanziert. Holon ist Pilotprojekt der urbanen Identitätsbildung, erklärt Wohl-Segal. »Aber unser Modell kann auf jede Stadt der Welt angewandt werden, in der es eine jüdische Gemeinde gibt, also auch Los Angeles, Buenos Aires oder Berlin.« Die Projekte reichen von Kindergartenfeiern über Jugendwochen bis zur regelmäßigen Betreuung der Kinder in Nachmittagskursen. »Oft passiert in den Städten viel ohne Jüdischsein. Wir wollen erreichen, dass sich die Kinder jeglicher Strömung jüdisch und zugehörig fühlen, das ist die Basis.«

Lior hat zusammen mit vielen ihrer Freunde ihre Batmizwa gefeiert. Für die Zwölfjährige war es nicht selbstverständlich, dabei zu sein. »Als ich dreieinhalb war, hatte ich Krebs«, sagte sie vor den versammelten Gästen. »Und jetzt weiß ich, dass es das Wichtigste ist, auf Gott zu vertrauen und Willensstärke zu haben. Nur deshalb bin ich heute hier.« Dann zündete Lior die Kerzen an ihrem Schabbatleuchter an. Und mit dem Licht gingen im Saal die Herzen der Menschen auf.

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind schwere Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt. Die Feiern zum Unabhängigkeitstag werden abgesagt

 30.04.2025

Israel

Arbel Yehoud musste Geiselhaft barfuß überstehen - auch im Winter

Die 29-Jährige hat in der Ruine ihres Hauses im Kibbuz Nir Oz ein Interview gegeben und grausame Details aus ihrer Gefangenschaft geschildert

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025