Nachrichten

Schildkröten, Städte, Gesichter

Besuch aus Indien: Oliv-Bastardschildkröte Foto: picture alliance / NurPhoto

Schildkröte
Schildkröten sind in Israel nicht besonders selten. Diese aber ist gänzlich einzigartig: Eine Oliv-Bastardschildkröte ist in der vergangenen Woche an der Küste des Roten Meeres in Eilat im Süden Israels gesichtet worden. Dabei ist sie eigentlich in anderen Gefilden heimisch. Tierschützer nehmen an, dass sie den Weg aus Indien bis nach Israel geschwommen ist. Gewöhnlich kehren weibliche Schildkröten, um zu gebären, an die Strände zurück, an denen sie selbst geboren wurden. »Doch die Natur kennt viele Ausnahmen«, weiß Yaniv Levy, Chef des nationalen Meeresschildkröten-Rettungscenters. Manchmal brechen einige Exemplare einer Spezies aus den Reihen aus und suchen neue Gebiete, um ihre Eier abzulegen.

Patienten
Das Sheba-Krankenhaus in Ramat Gan bereitet sich darauf vor, seine Dienste den Vereinigten Arabischen Emiraten anzubieten. Speziell geht es vorerst um die Behandlung von Sicherheitskräften in der Golfnation. Der Direktor der Abteilung für internationale Entwicklung, Yoel Hareven, erklärte, dass Ärzte aus dem Krankenhaus nach Dubai reisen werden, um zunächst 350 Diabetespatienten der dortigen Polizei, Armee und Feuerwehr zu untersuchen. Sheba wird mit dem Al Tadawi Medical Center in Dubai zusammenarbeiten. Das israelische Krankenhaus gehört zu den Top-Kliniken der Welt.

Städte
Mit der Ausweitung urbaner Gebiete stehen Städte weltweit vor technologischen Herausforderungen, während die Lebensqualität gesichert werden muss. Aus dieser Motivation entstand die Idee der »Smart Cities«. Israel ist ein Land mit großer städtischer Population und Vorreiter in Sachen Forschung und Entwicklung. Das erste Master-Programm des Landes für den Studiengang »Smart Cities and Urban Informatics« an der Hebräischen Universität Jerusalem widmet sich ganz diesem Thema. Damit soll eine neue Generation von Stadtplanern, Verwaltern und Entscheidungsträgern ausgebildet werden. Der Leiter des Programms, Daniel Felsenstein, meint: »Es wird Studenten die Erkenntnis bringen, was wir alles für unsere Städte tun können – heute und in der Zukunft.«

Gesichter
Nur drei Wochen, nachdem die israelische Ahnenforschungsseite »MyHeritage« ihr neues Feature »Deep Nostalgia« herausgegeben hat, ist eine regelrechte Foto-Manie ausgebrochen. Mit der Anwendung können historische Fotografien animiert werden. Mittlerweile sind auf diese Weise bereits 43 Millionen Gesichter zum Leben erweckt worden. Und jede Minute kommen Tausende neue hinzu. MyHeritage hat dafür Lizenzen für die hochentwickelte Live-Porträt-Technologie einer anderen israelischen Firma gekauft, D-ID. Anfang März war die mobile App von MyHeritage die am meisten heruntergeladene App in den USA.

Preis
Die Poetin Shlomit Appel wird mit dem Dr.-Gardner-Simon-Preis 2020 für hebräische Lyrik ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird in Erinnerung an die verstorbene Ehefrau von Staatspräsident Reuven Rivlin, Nechama Rivlin, verliehen. Sie war im Juni 2018 den Folgen eines langwierigen Lungenleidens erlegen. Appel erhält den mit 50.000 Schekel dotierten Preis für ihr Buch Memories from the Swimsuit Factory.

Tests
Ein Team der Hebräischen Universität hat eine neue technologische Herangehensweise erfunden, wie neue Medikamente potenziell schnell und ohne Tierversuche getestet werden können. Das Team wurde von Yaakov Nahmias vom Zentrum für Biotechnologie geleitet. »Die Entwicklung von Medizin ist ein langwieriges und teures Unterfangen, das von Fehlschlägen beherrscht wird«, so Nahmias. Der Hauptgrund dafür sei, dass die klinischen Experimente letztlich auf minimalen Informationen basieren, die aus Tierversuchen gewonnen werden. Sein Team entwickelte die »Mensch auf einem Chip«-Methode, in der menschliches Gewebe mit mikroskopischen Sensoren kombiniert wird. Somit lässt sich die Physiologie von Menschen imitieren. »Damit gehen wir weit über das hinaus, was jemals mit Tierversuchen möglich war«, ist Nahmias überzeugt. »Dies wird Zeit und Geld sparen und viel unnötiges Leid verhindern.«

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025