Israel auf der ITB

»Reiseziel mit Wow-Faktor«

Uri Sharon, Direktor des Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros Foto: IGTO

Israel auf der ITB

»Reiseziel mit Wow-Faktor«

Das Heilige Land liegt bei deutschen Touristen im Trend

von Katharina Schmidt-Hirschfelder  07.03.2016 20:17 Uhr

Herr Sharon, seit Mittwoch kann man das Reiseland Israel auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) kennenlernen. Wie wichtig ist die ITB für Sie?
Die ITB ist eine gute Gelegenheit, Israel zu präsentieren. Wir haben viele Aktivitäten am Stand geplant, die für Israels Vielfalt und seine Innovationen stehen – ein Straßentheater etwa, einen Fotostand oder das Kichererbsen-Bier Mazelprost. Außerdem sind Deutsche echte Profitouristen. Sie recherchieren viel, informieren sich genau, sind neugierig – da hat Israel ebenso viel Bewährtes wie Abwechslung zu bieten.

In welche Richtung geht der Trend 2016?
Wir sehen derzeit zwei starke Trends neben den ohnehin gut etablierten Rund- und Pilgerreisen: Kurztrips und Kreuzfahrten. Deutsche reisen gern für ein paar Tage nach Israel – ob Städteurlaub, Wüstentour oder Kulturevents. Ein Grund dafür sind rund 80 Direktflüge wöchentlich, auch Billigflüge. Und per Kreuzfahrtschiff kamen 2015 in manchen Monaten bis zu 5000 Gäste ins Land.

Wie erklären Sie diesen Kurzreise-Trend?
Das hat etwas damit zu tun, dass auch Israelis diese Art von Freizeit immer mehr für sich entdecken. Individuelle Interessen wie Sport, Kultur, Kulinarik – Israelis machen all das selbst gern. Folglich entwickelt sich die Infrastruktur weiter. Das zieht Touristen an. Denn es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Die Wiederkehrquote ist daher sehr hoch.

70 Prozent der Israeltouristen reisen individuell. Wie wollen Sie auch diejenigen vom Urlaub in Israel überzeugen, die sich keine teure Übernachtung leisten können?
Es ist uns wichtig zu zeigen, dass es in Israel eine große Auswahl gibt: von teuer bis Mittelklasse und preiswert. Daher werben wir auf unserer Webseite gezielt mit Angeboten, die für jeden erschwinglich sind, ob Museumsbesuch, Hotel oder Restaurant. Deshalb haben wir mit der Hostel-Vereinigung die Kampagne »Israel für unter 69 Euro am Tag« gestartet. Wir setzen also weiter auf unsere bewährten Produkte und erschließen zugleich neue Zielgruppen.

Hat der Tourismus sich nach den Einbrüchen von 2014 und 2015 – Gazakrieg, Messerangriffe – erholt?
Das Jahr hat vielversprechend begonnen –mit 13 Prozent mehr Touristen als 2015. Reiseveranstalter und Airlines vermuten, dass der Trend anhält. Ich hoffe, dass wir 2016 mit einem Plus von 15 Prozent abschließen können.

Hoteliers und Gastronomen beklagen sich allerdings über Stornierungen und weniger Touristen. Ist das nicht ein Widerspruch?
Laut Statistik war der Trend bei unseren wichtigsten Märkten – USA, Frankreich, Deutschland – durchweg positiv. Einbußen gab es hingegen bei Touristen aus Russland. Doch das hat eher mit der dortigen Wirtschaftskrise zu tun als mit der politischen Lage in Israel.

Womit wecken Sie bei Unentschlossenen Interesse, doch nach Israel zu reisen?
Israel ist ein kompliziertes Land. Aber nach 24 Stunden vor Ort spürt man die große Diskrepanz zwischen dem, was man vorher gehört hat, und dem, was man selbst erlebt. Ich nenne das den »Wow-Faktor« – man landet auf einem supermodernen Flughafen, kommt schnell mit Israelis ins Gespräch und findet eine moderne Infrastruktur vor. Israel überrascht. Man muss sich nur darauf einlassen.

Mit dem Direktor des Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros sprach Katharina Schmidt-Hirschfelder.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025