Gazastreifen

Nicht weniger als ein Wunder

Der elffache Familienvater kommt im IDF-Hubschrauber in Israel an. Foto: IDF

Sie rennen durch die Gänge des Soroka-Krankenhauses, um ihren Bruder, Vater und Onkel in die Arme zu schließen. Sie alle sind so schnell wie möglich aus ihrem Dorf nach Beer Schewa gekommen, um ihn zu begrüßen. Denn Kaid Farhan Elkadi lebt!

Nach 326 Tagen in der Gewalt der Hamas ist die israelische Geisel am Dienstagmittag von der israelischen Armee aus einem Tunnel im südlichen Gazastreifen befreit worden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach ersten Angaben sei sein Gesundheitszustand stabil. Elkadi wird zunächst im Krankenhaus zu Untersuchungen bleiben. Familienangehörige des 53-Jährigen sagten dem israelischen Nachrichtenkanal Chanel 12, sie seien überglücklich und könnten noch gar nicht glauben, dass es Wirklichkeit sei. »Das Wichtigste ist, dass er unversehrt und gesund gerettet wurde. Es ist so freudig und so aufregend.«

Familie bedankt sich bei beteiligten Truppen der Armee

Die Familie bedankte sich auch bei den beteiligten Truppen der Armee. Über die Umstände seiner Rettung wüsste sie allerdings noch nichts. Verteidigungsminister Yoav Gallant gab an, die Operation zur Befreiung Elkadis »war Teil der gewagten und mutigen Aktivitäten der israelischen Armee tief im Gazastreifen.« Er fügte hinzu: »Israel ist entschlossen, jede Gelegenheit zu nutzen, um die Geiseln nach Israel zurückzubringen.«

»Fast 12 Monate lang haben wir gewartet, um zu sehen, was passieren wird«, sagte ein Bruder von Farhan und fügte hinzu, dass sie es nicht erwarten könnten, »ihn zu umarmen«. Ein anderer rief freudestrahlend in die Kamera: »Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben, es ist sogar besser als die Ankunft eines neuen Babys. Wir sind sehr glücklich, so glücklich, diese Nachricht zu bekommen.«

Das Forum für die Familien von Geiseln und Vermissten nannte die Befreiung »nichts weniger als ein Wunder«, machte jedoch auch klar, dass so nicht alle Verschleppten nach Hause gebracht werden könnten. »Nur ein Deal bringt sie zurück«, heißt es in der Erklärung.

»Dieses Gefühl ist sogar besser als die Ankunft eines neuen Babys. Wir sind sehr glücklich, so glücklich.«

Elkadi, der aus einem Dorf südlich der Beduinenstadt Rahat stammt, wurde am 7. Oktober von Terroristen der Hamas aus dem Kibbuz Magen entführt. Er hatte dort als Wachmann gearbeitet. Er ist verheiratet und hat elf Kinder. Während seiner Gefangenschaft wurde ihm ein Enkel geboren.

Präsident Isaac Herzog sagte am Nachmittag, er sei überglücklich über die Rettung der Geisel. »Ich gratuliere der israelischen Armee, dem Schin Bet und allen Sicherheitsdiensten und sende seiner Familie meinen Segen zu seiner Rückkehr – die ein Moment der Freude für den Staat Israel und die israelische Gesellschaft als Ganzes ist«, betonte Herzog.

Naher Osten

Israelische Regierung will Bevölkerung in Golanhöhen verdoppeln

Dafür sind Investionen von mehr als zehn Millionen Euro geplant

 15.12.2024

Studie

Opferzahlen im Gazastreifen könnten stark überhöht sein

Eine britische Untersuchung soll zeigen, dass viele der gemeldeten Opfer an natürlichen Ursachen gestorben sind

 15.12.2024

Dublin

Außenminister Sa’ar schließt israelische Botschaft in Irland

Sa’ar wirft der irischen Regierung Antisemitismus vor

 15.12.2024

Jerusalem

Levin will höchst umstrittene »Justizreform« wiederbeleben

Ein ehemaliger Staatsanwalt ruft IDF-Piloten zur Verweigerung auf, sollte die Regierung Ernst machen

von Sabine Brandes  15.12.2024

Gazastreifen

Wer sind die Geiseln in der Gewalt der Hamas?

Noch immer müssen 96 Menschen in den Terrortunneln ausharren

 15.12.2024

Syrien

Operation Vorsorge

Die israelische Armee zerstört den Großteil der militärischen Einrichtungen des Nachbarlandes, damit sie nicht in falsche Hände geraten

von Sabine Brandes  15.12.2024

2000 Israelis demonstrieren für Geiseldeal

 15.12.2024

Hisbollah verliert Versorgungsweg für Waffen

 15.12.2024

HTS-Führer: Israel hat »keine Entschuldigungen mehr« für Angriffe

 14.12.2024