Gipfel

Klimarettung aus dem All

Israels Präsident Isaac Herzog bei seiner Rede vor dem Klimagipfel (10. November 2022) Foto: GPO

Israel will das Klima aus dem All retten. Der israelische Pavillon auf der UN-Klimakonferenz COP27, die derzeit im ägyptischen Sharm el-Sheikh veranstaltet wird, stellt weltraumgestützte Technologien im Kampf gegen den Klimawandel vor.

START-UPS Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit den Ministerien für Innovation, Wissenschaft und Technologie sowie Umwelt und der Israel Space Agency präsentierte Projekte von israelischen Start-ups und von Wissenschaftlern und Unternehmern, die in diesem Bereich voranschreiten.

Tom Dan, stellvertretender Generaldirektor des Innovationsministeriums, hob hervor, dass »der Blick auf die Erde aus dem Weltraum uns Möglichkeiten bietet, an die wir nicht gedacht haben«. Man könne so Klimaschäden reduzieren und verhindern sowie neue Instrumente zur Bewältigung der Krise einzusetzen«. Jerusalem will drei Milliarden Schekel (fast eine Milliarde Euro) investieren, um »bahnbrechende angewandte Forschung und neue High-Tech-Unternehmen dafür hervorzubringen und zu unterstützen«.

»Unsere Heimat, der Nahe Osten, steht am Rande einer Katastrophe.«

präsident isaac herzog

Dass im Hinblick auf den Klimawandel die Fähigkeiten des Datensammelns und der Analyse ausgeweitet werden müssen, meint die Generaldirektorin im Umweltministerium, Galit Cohen. »Raumfahrttechnologien bieten uns Möglichkeiten, Änderungen, zum Beispiel beim Meeresspiegel, bei Bränden, Überschwemmungen und anderen Katastrophen, besser zu verfolgen. Israel braucht fortschrittliche Fähigkeiten, durch die wir unser Verständnis von Bedrohungsszenarien verbessern, damit wir uns vorbereiten können.«

DRINGLICHKEIT Dafür arbeite man an einer »sensiblen nationalen Gefahrenkarte«, erläuterte Cohen. Diese sei in der Lage, Informationen auf allen Ebenen, aus dem Weltraum, der Luft, dem Wasser und dem Land, zu sammeln. »Damit wir wissen, wo und wie wir handeln müssen – und das hat höchste Dringlichkeit.«

Der Sondergesandte im Außenministerium, Gideon Bachar, pflichtete ihr bei: »Weltraum- und Satellitentechnologien spielen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die globale Klimakrise. Die Israel Space Agency hat hierbei die Macht, etwas zu bewirken«. Dies, so Bachar, sei ein »großartiger Beitrag zur Vorbereitung des Staates Israel auf die sich abzeichnende Klimakrise«. Man wolle dabei sowohl regional als auch global kooperieren.

HOTSPOT Zuvor war der israelische Präsident Isaac Herzog zur Klimakonferenz gereist und war dort mit den führenden Politikern der Welt zusammengekommen, um sich zu beraten. Er dankte dem Gastgeber und sagte: »Als Nachbarn haben Israel und Ägypten beide das Glück, diese wunderschöne Region, den Nahen Osten, Heimat zu nennen. Das Zuhause, das wir alle lieben, ist jedoch auch ein globaler Hotspot für den Klimawandel«. Die Region stehe am Rande einer Katastrophe.

Dennoch äußerte sich Herzog optimistisch: »Ich möchte das solide Engagement des Staates Israel wiederholen, bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen und von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzusteigen«. Israel sei aber auch bereit, viel mehr Verantwortung zu übernehmen, hob er hervor und wolle die Bemühungen um die regionale Klima-Resilienz anzuführen. »Ich beabsichtige, die Entwicklung anzuführen, was ich einen ›erneuerbaren Nahen Osten‹ nenne – ein regionales Ökosystem für nachhaltigen Frieden.«

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025