Sie lassen sich das ausladende Frühstücksbuffet schmecken, entspannen neben ahnungslosen Touristen am Pool oder ziehen »Bündel von Bargeld« am Geldautomaten. Mehr als 150 palästinensische Terroristen, die kürzlich durch den Waffenstillstandsdeal zwischen Israel und der Hamas entlassen wurden, sollen sich in einem 5-Sterne-Hotel in Kairo aufhalten und das Leben genießen, berichtete die britische Boulevardzeitung »Daily Mail« am Samstag.
Reporter der Zeitung hätten ihre Zimmer im »Renaissance Cairo Mirage«, einem Haus der Marriott-Kette, nach eigenen Angaben »nur einige Türen weiter« von den einstigen Häftlingen in israelischen Gefängnissen gehabt. »Die Terroristen wurden von Freunden, Familienangehörigen und Fans empfangen, bevor sie in einen für diesen Anlass reservierten Veranstaltungsraum im Erdgeschoss gingen«, schreiben sie. Die verurteilten Männer hätten Zeit mit Verwandten verbracht, »die extra eingeflogen worden waren« und »mit begeisterten Anhängern für Selfies posiert«.
154 der lebenslang Inhaftierten wurden abgeschoben
Im Rahmen eines von den USA vermittelten Waffenstillstandsabkommens entließ Israel am 13. Oktober rund 250 inhaftierte Gefangene der Hamas, des Palästinensischen Islamischen Dschihad und anderer Terrorgruppen, nachdem die Hamas die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen hatte, die am 7. Oktober 2023 entführt worden waren. 154 der lebenslang inhaftierten Gefangenen wurden abgeschoben. Sie dürfen sich entsprechend des Deals aufgrund von Verurteilungen wegen Mordes oder Waffenproduktion nicht in Israel, Gaza oder dem Westjordanland aufhalten.
Israel ließ außerdem rund 1.700 während des Gaza-Krieges inhaftierte Gazaner frei, die nicht am Massaker der Hamas beteiligt waren. Damals hatten Tausende von Terroristen südliche Gemeinden in Israel überfallen, mehr als 1200 Menschen getötet und 251 in den Gazastreifen verschleppt.
Die Daily Mail berichtete weiter, dass jeder, der das Hotel verlassen wolle, eine Genehmigung der bewaffneten ägyptischen Polizei einholen müsse, die draußen postiert sei. Allerdings hätten sich manche »frei bewegt«. Viele der Terroristen hätten angeblich vor, nach Katar, in die Türkei oder nach Tunesien weiterzureisen.
Daily Mail: »Die Terroristen posierten für Selfies mit begeisterten Anhängern.«
Diesbezüglich zitierte die Zeitung einen ehemaligen israelischen Geheimdienstoffizier mit der Aussage, die ins Ausland deportierten Terroristen hätten »in diesen Ländern keine Bewegungseinschränkungen.« Er meint: »Wenn sie die Türkei oder Katar erreichen, werden sie ihre Verbündeten in Gaza und im Westjordanland kontaktieren, um Geld zu schicken und ihre Netzwerke wiederherzustellen. Sie werden sich schnell wieder formieren und neue Terrorzellen gründen.«
Bekannte Terroristen unter den Hotelgästen
Unter den ehemaligen Häftlingen im Hotel sollen sich laut dem Bericht folgende Terroristen befunden haben: Mahmoud al-Arida, hochrangiges Mitglied des Islamischen Dschihad, verurteilt in den 1990er Jahren wegen terroristischer Aktivitäten und tödlicher Angriffe auf israelische Soldaten.
Mahmoud Issa, der mehr als drei Jahrzehnte lang wegen seiner Beteiligung an der Ermordung des Polizisten Nissim Toledano inhaftiert war.
Samir Abu Nima, der eine lebenslange Haftstrafe wegen eines Bombenanschlags auf einen Bus in Jerusalem im Jahr 1983 verbüßte, bei dem sechs Menschen starben.
Muhammad Zawahra, der 2024 an einem Terroranschlag an einem Kontrollpunkt in der Nähe von Jerusalem beteiligt war.
Marriott gibt angeblich keine Stellungnahme ab
Die Marriott-Kette habe auf eine Bitte der britischen Zeitung um Stellungnahme angeblich nicht reagiert. Am Samstagabend erklärte ein Mitarbeiter des Hotels im israelischen Nachrichtenkanal 12 jedoch, dass die freigelassenen Terroristen zwar im Hotel übernachtet hätten, sich mittlerweile aber nicht mehr dort aufhalten würden.