Tourismus

Dieser Weg ist das Ziel

Unterwegs auf dem »Israel National Trail«: bald auch virtuell am heimischen Bildschirm möglich Foto: Flash 90

Tourismus

Dieser Weg ist das Ziel

Der 1100 Kilometer lange nationale Wanderpfad wird bald bei Google Street View zu sehen sein

von Sabine Brandes  11.05.2015 14:24 Uhr

Manche begehen ihn zur Selbstfindung, andere zum Entspannen, doch die meisten wollen vor allem die spektakuläre Natur des Landes genießen. Auf 1100 Kilometern führt der nationale Wanderweg Israels von der Spitze im hohen Norden bis in die Wüste am südlichen Zipfel.

Nun beginnt Google damit, den Israel National Trail zu fotografieren. Damit wird er der längste Weg der Welt sein, der von dem Hightech-Riesen bislang dokumentiert worden ist. Auch ist er die einzig aufgenommene Route, die durch ein gesamtes Land führt.

Drei Monate lang soll das Projekt, das gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation Society for the Protection of Nature in Israel (SPNI) umgesetzt wird, dauern. 80 Mitglieder wandern dafür in diesen Tagen den Weg entlang. Sie haben nicht nur Rucksäcke mit Verpflegung und Wasser dabei, sondern auch kugelrunde Gebilde, die wie große, auf eine dicke Stange aufgespießte Fußbälle aussehen. Die Trekker wiegen unter 20 Kilo, und seine 15 Kameralinsen nehmen alle 2,5 Sekunden ein Panoramabild der Umgebung auf.

Trekker Mit diesen 360-Grad-Kameras, genannt Street View Trekker, wird die gesamte Route vom nördlichen Kibbuz Dan bis an die Eilat-Feldschule im Süden aufgenommen. So können auch Terrains fotografiert werden, die bislang ausschließlich zu Fuß zugänglich waren, und von denen es beispielsweise noch keine Bilder gab.

Zum ersten Mal sind die tragbaren Kameras für das Google Mapping im Grand Canyon von Arizona eingesetzt worden. Dank des Ergebnisses können sich Menschen, die Lust haben, den Weg entlang zu wandern bereits vor dem Losgehen virtuell einen genauen Eindruck der Bedingungen verschaffen.

»Wir sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit SPNI«, sagte der Geschäftsführer von Google Israel, Meir Brand. »Damit wird unser heimischer Wanderweg bald auf Computern in der ganzen Welt zum Leben erweckt. Wenn die Mission beendet ist, wird der Israel Trail virtuell gemeinsam mit anderen Wundern der Erde, wie den Pyramiden oder dem Amazonas-Fluss, auf Google Maps zu bewundern sein.« Doch hinter der Aufnahme des Weges steckt noch viel mehr.

Moshe Pakman, der Leiter der SPNI, erklärt: »Wir wollen Touristen und Israelis auf diese Weise auf das Erlebnis zu Fuß entlang unserer Natur- und Kulturlandschaften aufmerksam machen. Sie werden sich in die Umgebung verlieben und dann daran mitarbeiten, sie zu erhalten«.

Carmel-Gebirge
Der Israel National Trail, 1995 ins Leben gerufen, ist auf der gesamten Länge mit Schildern in verschiedenen Farben markiert. Die Idee stammt von den zwei leidenschaftlichen Wanderern, dem Journalisten Abraham Tamir und dem Reiseleiter Ori Dvir.

Er führt durch alle abwechslungsreichen Gegenden des Landes: von den Hügeln Obergaliläas im Norden durch das Carmel-Gebirge, entlang der Küste bis nach Tel Aviv sowie durch die Wüsten Judäa und Negev bis ans Rote Meer. Entlang des Weges sind zahlreiche archäologische Ausgrabungen und historische Stätten zu sehen.

Google startete das Street View Projekt im Jahr 2007. Zunächst konnten Internetnutzer dadurch Panoramabilder von Städten, Vierteln und Straßen in 66 Ländern auf allen sieben Kontinenten sehen. Mittlerweile sind neun Millionen Kilometer aufgenommen.

Dann begann die Aufnahmen der Erde mit Kameras, die auf Autos installiert wurden, später entwickelte das Unternehmen spezielle Geräte, die 360-Grad-Bilder machten. Manchmal fuhren sie auf Schneemobilen umher, und vom Great Barrier Reef in Australien und den Galapagos-Inseln gibt es sogar Unterwasseraufnahmen. Dazu spazieren Wanderer mit den Google-Kameras auf dem Rücken wie in Israel derzeit durch die ganze Welt.

Fauna
Pakman ist davon überzeugt, dass das Projekt sinnvoll ist: »Dadurch wird der Israel Trail den Israelis und allen Menschen auf der Welt nähergebracht. Wir sehen das als außerordentlich wichtig an.«

»Der Israel Trail ist eine unvergessliche Erfahrung«, fasst der Mann von der SPNI zusammen, »der die Schönheit der Natur zusammen mit nationalem Erbe, Traditionen, Religionen und Kultur erleben lässt, die das gesamte Kaleidoskop der modernen israelischen Gesellschaft darstellen. Durch den Weg lernen die Wanderer die Menschen des Landes kennen, die Flora und Fauna – einfach die ganze Geschichte Israels«.

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025