Vermisst

Die Tochter starb in seinen Armen

Tsachi Idan wurde in Gefangenschaft 52 Jahre alt. Foto: Sabine Brandes

Vermisst

Die Tochter starb in seinen Armen

Tsachi Idan ist seit mehr als einem Jahr in der Gewalt der Hamas

von Sabine Brandes  03.11.2024 09:17 Uhr

Gemeinsam mit seiner 18-jährigen Tochter Maayan hielt Tsachi Idan die Tür des Sicherheitsraumes ihres Hauses im Kibbuz Nahal Oz zu, als Hamas-Terroristen am Morgen des 7. Oktober 2023 versuchten, den Raum zu stürmen. Schließlich schossen sie durch die Tür. Maayan wurde tödlich getroffen und starb in den Armen ihres Vaters, der im Schock den Türgriff losließ.

Nachdem die Mörder in den Raum eingedrungen waren, zwangen sie die Familie, darunter zwei Kinder, mit vorgehaltenen Waffen, auf dem Boden der Küche zu bleiben. Dabei lag Maayans lebloser Körper die ganze Zeit nur wenige Meter entfernt. Die Terroristen übertrugen währenddessen die Tortur der Familie Idan über das Mobiltelefon der Mutter Gali live auf Face­book. Stunden später verließen sie das Haus und nahmen Tsachi mit nach Gaza.

Lesen Sie auch

»In meinen schlimmsten Albträumen hätte ich nicht geglaubt, dass wir uns heute in einer Situation befinden, in der sich nichts geändert hat«, sagte Gali Idan kürzlich in einem Interview. »Es sind mehr als 365 Tage Hölle.« Sie könne nicht einmal um ihre Tochter Maayan trauern, »weil ich mich in einem andauernden Krieg befinde, um meinen Mann zu retten«.

Vom Zustand des 52-Jährigen habe sie nur einmal erfahren, als Ende November vergangenen Jahres Geiseln aus Gaza in einem Deal freikamen. »Eine Geisel erzählte mir, sie sei ein oder zwei Tage bei ihm gewesen und habe mit ihm sprechen können. Er sei emotional zutiefst niedergeschlagen gewesen und habe an Maayan und alles gedacht, was passiert ist.«

Sie könne nicht begreifen, dass mehr als ein Jahr danach nicht alle Geiseln nach Israel zurückgekehrt seien. »Es ist unerträglich. Wir können nicht mehr. Sie müssen endlich zurückkommen«, sagte die verzweifelte Frau.

An dem verfluchten 7. Oktober habe ihre elfjährige Tochter Yael die Terroristen inständig angefleht, ihren Vater nicht mitzunehmen und ihn nicht zu töten, berichtet sie weiter. »Sie drehten sich um und sagten: ›Er kommt zurück, er kommt wieder nach Hause.‹« Doch Tsachi ist nicht zu Hause.

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025