Vermisst

Stark sein für Omer

Von der Hamas entführt: Omer Wenkert (23)

Vermisst

Stark sein für Omer

Omer Wenkert wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppt. Eine Familie kämpft für ihren kranken Sohn

von Sabine Brandes  20.10.2024 13:02 Uhr

Omer Wenkert liebt es, Gäste zu bewirten. Er arbeitete als Restaurantleiter und plante, Gastronomiemanagement zu studieren. Doch am 7. Oktober 2023 fanden all seine Träume ein jähes Ende. Die Hamas entführte den jungen Mann vom Nova-Festival in den Gazastreifen.

Während des Massakers rief Omer seine Eltern an und sagte, er habe »Todesangst«. Dann hörten sie nichts mehr und versuchten verzweifelt, herauszufinden, was mit ihrem Kind passiert war. Um 11.11 Uhr fanden sie ein grausames Video von Omer, der, nur mit einer Unterhose bekleidet, auf der Ladefläche eines Pick-ups lag. Gefesselt, im Blick das pure Entsetzen. Die Hamas-Terroristen hatten ihn als Geisel genommen. Seitdem kämpft seine Familie täglich um Omers Leben. Auch seine Großmutter Tsili Wenkert, eine Holocaust-Überlebende, und zwei seiner Geschwister setzen sich unermüdlich für ihn ein.

Druck ausüben

Der 23-Jährige leide unter der Auto­immunkrankheit Colitis ulcerosa, berichtet sein Vater Shai Wenkert: »Unser Sohn braucht ständige medizinische Betreuung, diese Erkrankung ist wie eine tickende Zeitbombe. Sein Leben ist in Gefahr. Wir haben Angst. Jede Minute zählt – ja, jede Sekunde.« Im Mai gab es ein Angebot für einen Geiseldeal, doch das sei mittlerweile fünf Monate her, so Wenkert weiter. »Wir nutzen jede Gelegenheit, um Druck auf alle Beteiligten auszuüben. Die Geiseln müssen freikommen. Omer war auf einer Party im Staat Israel – und der Staat Israel muss ihn nach Hause bringen.«

Das letzte Lebenszeichen von Omer ist mehr als 300 Tage alt: »Durch den Geiseldeal vom November kam Liam Or nach Hause. Nach seiner Freilassung rief er uns an und erzählte, dass er mit Omer in einem tiefen, schrecklichen Tunnel ohne fließend Wasser und Toilette gewesen sei.« Die Nachricht sei furchtbar gewesen und habe doch Hoffnung gemacht. »Denn Liam sagte auch, dass Omer stark ist, und dass wir stark sein müssen. Und das sind wir – stark für ihn und alle Geiseln.«

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025