Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Tatort Tel Aviv Foto: Flash 90

Klage
Ein Mann aus Haifa will Gott auf die Anklagebank bringen, berichten israelische Medien. Wenn es nach dem Mann geht, sollte gegen den Allmächtigen eine einstweilige Verfügung erwirkt werden. Der Grund: Gott sei besonders unfreundlich zu ihm und würde ihm ausschließlich Negatives bescheren. Der Mann habe bereits seit drei Jahren versucht, die Verfügung zu erreichen, doch ohne Erfolg. »Sie schickten immer nur Polizeistreifen vorbei, aber fanden nichts«, so der Kläger. Richter Achsan Kanaan wies die Klage mit einem einzigen Wort ab: »Lächerlich!«

Kamera
Hotels sind nicht nur zum Schlafen da. Das Inbal-Jerusalem-Hotel hat jetzt auf seinem Dach eine Panomax-Kamera installiert, die 24 Stunden lang live einen Blick auf die Stadt aus Gold ermöglicht. Zu sehen sind natürlich auch die berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Doch nicht nur Hotelgäste können reinschauen. Auf der Website des Inbal kann jeder Internetnutzer die Schönheit Jerusalems bewundern, sich besondere Orte aussuchen, hineinzoomen und sogar Posterdrucke bestellen. Das Inbal ist das erste Hotel Israels mit einer Panomax, die bereits in verschiedenen europäischen Hauptstädten zu finden ist. »Wir haben das Privileg, dieses wunderschöne Panorama einer der einzigartigsten Städte der ganzen Welt zu präsentieren«, preist die Hotelleitung ihren neuen Service an.

Kritik
Zwölf Jahre nach seiner Freilassung muss sich Mordechai Vanunu jetzt wieder vor Gericht verantworten. Der verurteilte Spion saß bereits 18 Jahre im Gefängnis, weil er Details zu Israels Atomanlagen an die ausländische Presse gegeben hatte. Jetzt soll er seine Bewährungsauflagen verletzt haben, heißt es in der Anklageschrift. Er sei umgezogen, habe sich mit Ausländern getroffen und ein Fernsehinterview gegeben – alles Dinge, die ihm verboten sind. Vanunus Anwalt, Avigdor Feldman, kritisierte die Entscheidung dennoch scharf: »Wegen eines einzigen Treffens mit Ausländern vor drei Jahren, weil er innerhalb eines Hauses in eine andere Wohnung gezogen ist und ein Interview gab, das durch die Zensurbehörde gegangen ist, wird er angeklagt? Das ist neuer Tiefpunkt des Staates.« Vanunu werde vom Staat verfolgt und misshandelt, so der Verteidiger. »Ich schäme mich dafür, und derjenige, der diese Klage zu verantworten hat, sollte sich noch mehr schämen.«

Mord
Die Polizei in Tel Aviv bereitet sich auf eine Eskalation im Krieg der Kriminellen vor. Grund für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen ist die Ermordung von Schai Schirazi, dem Sohn des berüchtigten Unterwelt-Chefs Rico Schirazi. Wie in einem Krimi wurde der 30-Jährige in der Nacht vom Samstag inmitten der Stadt an einer roten Ampel mit Schüssen ermordet. Offenbar hatten seine Killer nur darauf gewartet, dass sein Wagen stoppt, und dann ganze Magazine in den Wagen gefeuert. Ein 45-jähriger Beifahrer wurde dabei verletzt. Die Polizei betrachtet die Attacke als eine weitere Eskalation im Krieg der kriminellen Familien, in dem es schon Brandanschläge, Bomben und jede Menge Morde gegeben hat. »Wir müssen unsere Kräfte aufstocken«, wird ein Polizei-Insider der Polizei zitiert, »denn wir erwarten Blutvergießen.«

Studie
Eine Langzeitstudie fand Alarmierendes heraus: Demzufolge besteht eine Verbindung zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) von Jugendlichen und dem Auftreten von chronischen Erkrankungen im Erwachsenenalter. Die Daten von 2,3 Millionen Israelis sind dafür von 1967 bis 2010 untersucht worden. Übergewicht und Adipositas bei Teenagern können später für lebensgefährliche Herzerkrankungen verantwortlich sein, so die medizinische Studie von verschiedenen Medizinern der Hebräischen Universität in Jerusalem und des Scheba-Medizinzentrums.

Gäste
Akko sollte auf keinem Reiseplan fehlen. Jährlich besuchen mehr als zweieinhalb Millionen Besucher die Stadt mit ihren imposanten Altertümern und den unterirdischen Kreuzrittergewölben. Doch auch die umliegenden Gemeinden laden ein: Drusendörfer mit ihrer berühmten Gastfreundschaft, hübsche Moschawim mit Restaurants und Boutique-Wein- kellereien sowie die Landschaft in ganz Galiläa. Um all dies noch bekannter und zugänglicher zu machen, richtete der Jewish National Fund (USA) jetzt in Akko ein Touristenzentrum ein. Das Western Galilee Tourism Information Center ist in einem 150 Jahre alten osmanischen Haus auf der Saladin-Straße untergebracht und informiert über alle Attraktionen der Gegend.

Bäume
20 Künstler, die beim diesjährigen Eurovision Song Contest auftreten, reisen vor dem großen Event durch Europa. Auf ihrer gemeinsamen Promotion-Tour machten sie auch in Israel halt. Im President’s-Tzora-Wald pflanzten die Sänger und Sängerinnen Bäume mit Keren Kayemeth LeIsrael und dem Jewish National Fund. »Es war wunderschön, die Erde in meinen Händen zu fühlen«, freute sich Rykka aus der Schweiz. »Ich dachte immer, Israel sei eine Wüste. Und hier stehen wir – in einem grünen Wald.« Der Song Contest findet am 14. Mai in der schwedischen Hauptstadt Stockholm mit Teilnehmern aus 43 Ländern statt.

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