Laut einer CNN-Studie hat ein Drittel der jüdischen New Yorker Zohran Mamdani zum Bürgermeisteramt verholfen. Während seine Wahl zum neuen Oberhaupt der US-Metropole in der jüdischen Gemeinschaft bei vielen große Sorge auslöste, wurde sie von anderen gefeiert. Der Riss gehe durch Familien und Synagogen, berichtete die »New York Times«, nachdem Mamdanis antizionistische Haltung im Wahlkampf zu Diskussionen über Antisemitismus und die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft geführt hatte.
Während der Geschäftsführer der Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, »die lange, beunruhigende Bilanz des designierten Bürgermeisters Mamdani in Fragen, die für die jüdische Gemeinschaft von großer Bedeutung sind«, anprangerte, forderte die Union for Reform Judaism die jüdische Gemeinschaft auf, »dazu beizutragen, die Temperatur des Diskurses zu senken, großzügig zuzuhören und Schritte zur Förderung der Heilung zu unternehmen«. Man werde seinen Teil dazu beitragen, »die Menschen zusammenzubringen, ohne die tatsächlichen Unterschiede auszulöschen«.
Lehren aus dem Wahlerfolg
Die United Jewish Appeal-Federation of Jewish Philanthropies of New York (UJA) wiederum erklärte, sie könne »nicht ignorieren, dass der designierte Bürgermeister Grundüberzeugungen vertritt, die im grundlegenden Widerspruch zu den tiefsten Überzeugungen und den wichtigsten Werten unserer Gemeinschaft stehen«.
Der »Forward« erklärt sich die jüdischen Stimmen für Mamdani damit, dass bekanntermaßen etwa 68 Prozent unzufrieden seien mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. »Die meisten können nicht gegen Netanjahu stimmen, aber für Mamdani.«
»Es ist nicht in seinem Interesse, sich zu kontrovers zu Israel zu äußern«
Peter Dreier, Professor für Politik am Occidental College
Auch Peter Dreier wird zitiert, Professor für Politik am Occidental College in Los Angeles, der über die Lehren sprach, die Mamdani selbst aus dem Wahlkampf ziehen müsse: Es sei vor allem »nicht in seinem Interesse, sich zu kontrovers zu Israel zu äußern«, denn er müsse die Menschen zusammenbringen. Schließlich müsse »er sich ganz auf die Verwaltung der Stadt und seine Agenda für mehr Bezahlbarkeit konzentrieren.« Es sei das eine, Netanjahu kritisch zu sehen, aber etwas anderes zu sagen, wie Mamdani es getan hat, dass er das gemeinsame Forschungszentrum der Cornell University und des israelischen Technion auf Roosevelt Island in New York boykottieren werde. Er sollte es bei Ersterem belassen.»
Senator Chuck Schumer, Demokrat aus New York und einer der mächtigsten jüdischen Politiker in den USA, der Mamdani weder unterstützt noch empfohlen hatte, sagte nun, dass er dem designierten Bürgermeister gratuliert habe. «Wir hatten ein sehr, sehr gutes Gespräch. Wir sagten, dass uns New York City am Herzen liegt und dass wir uns darauf freuen, zusammenzuarbeiten, um der Stadt zu helfen und sie zu verbessern», so Schumer.
Unterschiedliche Ansichten
«Es war noch nie so, dass es unter den jüdischen New Yorkern eine einheitliche politische Stimme oder einen einheitlichen politischen Block gegeben hat, seit Juden in dieser Stadt leben», zitiert CNN schließlich Lila Corwin Berman, Professorin für jüdische Geschichte an der New York University. «Es gab immer unterschiedliche Ansichten darüber, was das Beste ist.»
Während seines gesamten Wahlkampfs hatte Mamdani sich nicht offen zu Israels Existenzrecht bekannt, warf Israel vor, in Gaza Völkermord zu begehen und zögerte, den Anti-Israel-Aktivisten-Slogan, «Globalisiert die Intifada» zu verurteilen, mit dem Terror gegen Israel gefordert wird. ja