Geschichte

Zeitzeugen zu Gast

Es sei wichtig, dass die Überlebenden der Schoa mit den Nachkommen in Kontakt bleiben, sagt Boris Zabarko. Der ukrainische Geschichtsprofessor ist als Zeitzeuge immer wieder im Einsatz. »Denn diese Geschichte darf sich nie wiederholen«, betont er. Zabarko selbst hat mehrere Jahre seiner Kindheit im Ghetto Chrgorod verbracht.

Der 76-Jährige ist einer von 13 jüdischen ehemaligen Ghetto-Häftlingen und NS-Zwangsarbeitern, die vergangene Woche für einige Tage nach Berlin eingeladen waren, um sich mit der Geschichte und dem heutigen Deutschland auseinanderzusetzen.

Osteuropa Die Teilnehmer kamen aus der Ukraine, Russland, Belarus, der Republik Moldau, Israel und Deutschland. Möglich gemacht hatte diese Reise »Aktion Sühnezeichen Friedensdienste«. Alle Teilnehmer sind Mitglieder des Rates der Internationalen Organisation ehemaliger Häftlinge des Faschismus und Vorsitzende eines regionalen Verbandes ehemaliger jüdischer Häftlinge.

Sie besuchten Sehenswürdigkeiten, ein Konzert, machten eine Schiffsfahrt über die Spree und waren auch im Haus der Wannsee-Konferenz und am Holocaust-Mahnmal. Bei den letzten beiden Orten stand die Geschichte im Vordergrund, die Teilnehmer zeigten sich äußerst interessiert und stellen etliche Fragen.

Unverständlich war für die Schoa-Überlebenden, warum die 200 Ghettos in Weißrussland nicht dokumentiert sind. Beim Mahnmal waren sie an den Diskussionen über das Denkmal interessiert. Denn wie solche Orte würdig gestaltet und finanziert werden, spiele in ihrer Heimat immer eine große Rolle. Oft seien hier keine ausreichenden Mittel vorhanden, um einen Gedenkort zu errichten.

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025