Leipzig

Zeichen, die Mut machen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Leipzigs Gemeindechef Küf Kaufmann (M.) Foto: picture alliance/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am zweiten Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel Jüdinnen und Juden in Leipzig getroffen. In der orthodoxen Brodyer Synagoge sprach er am 7. Oktober mit Mitgliedern der Israelitischen Religionsgemeinde über das jüdische Leben und den Anstieg der Judenfeindlichkeit nach dem Terrorangriff am 7. Oktober 2023.

Das Treffen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Steinmeier sagte laut Bundespräsidialamt in dem Gespräch: »Ich will, dass Jüdinnen und Juden ohne Angst in Deutschland leben können.« Wer Jüdinnen und Juden bedrohe oder sogar angreife, »greift uns alle an«. Er erklärte: »Das werden wir nicht hinnehmen.«

Der Bundespräsident kritisierte, dass Juden in Deutschland immer wieder für die israelische Politik in Haftung genommen würden. Kritik an der aktuellen Politik in Israel dürfe niemals als Rechtfertigung für Anfeindungen oder Übergriffe gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger in Deutschland missbraucht werden.

Steinmeier erinnerte an die Opfer des 7. Oktober und die Geiseln in der Hand der Terroristen. Zugleich äußerte er seine tiefe Sorge um die notleidenden Menschen in Gaza.

»Wir alle hoffen, dass die aktuellen Bemühungen um Frieden endlich zum Erfolg führen«, betonte Steinmeier.

»Wir alle hoffen, dass die aktuellen Bemühungen um Frieden endlich zum Erfolg führen«, erklärte er. Bei dem Treffen schilderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen nach dem 7. Oktober. Sie berichteten von einer spürbaren Zunahme des Antisemitismus in allen Alltagsbereichen. Sie hätten deshalb zunehmend Ängste und würden ihre jüdische Identität weniger nach außen tragen, obwohl sie sich in Leipzig sehr wohlfühlten. Auch der jüngste Anschlag nahe einer Synagoge im britischen Manchester zu Jom Kippur habe viele Gemeindemitglieder schockiert.

Der Vorsitzende der Leipziger Gemeinde, Küf Kaufmann, sagte im Anschluss, der Besuch des Bundespräsidenten an diesem Datum sei wichtig für jedes Gemeindemitglied. »Das ist ein positives Signal, dass wir nicht allein sind«, erklärte Kaufmann.

An dem Gespräch nahmen auch der Gemeinderabbiner Zsolt Balla, der Holocaust-Überlebende Rolf Isaacson und eine junge Studentin der Universität Leipzig teil. Mit etwa 1200 Mitgliedern ist die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Ostdeutschland. Bundespräsident Steinmeier besichtigte auch die Laubhütte der Leipziger Gemeinde.

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