Jubiläum

Zehn Jahre Toleranz

Das »Bayerische Bündnis für Toleranz –Demokratie und Menschenwürde schützen« hat am Montag in Augsburg sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Derzeit gehören ihm 56 Bündnispartner an, vom Bayerischen Bauernverband bis zum Bayerischen Rundfunk, dem bayerischen Innenministerium, den großen Kirchen sowie den Gewerkschaften.

Es kann auf einige Erfolge hinweisen, »die Hoffnung auf eine andere Gesellschaft machen«, erklärte der Sprecher des Bündnisses, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.

Zentralratspräsident Josef Schuster, der in seiner Funktion als Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern auftrat, machte – wie andere Teilnehmer auch – darauf aufmerksam, dass sich weniger die »Quantität als die Qualität des Antisemitismus in Bayern« verändert habe. »Man traut sich wieder, so einiges zu sagen.«

Ansprechpartner Für die Zukunft könne er sich durchaus vorstellen, auch muslimische Gemeinschaften oder Gemeinden ins Bayerische Bündnis zu holen, sagte Schuster weiter. Allerdings bestehe diesbezüglich noch das Problem, dass man nicht wisse, wer deren Vertreter sei, mit wem man da reden solle. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wies auf die Gefahr hin, die bestehe, wenn sich die ganz Rechten, die ganz Linken und die Palästina-Sympathisanten in ihrem Antisemitismus zusammentun.

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG), war ebenfalls erschienen. Sie ist Gründungsmitglied des Bündnisses. Die IKG und der bayerische Landesverband sind auch Bündnismitglieder.

Bei den Feierlichkeiten war das Gemeinschaftsgefühl unter den Vertretern der Bündnispartner ebenso spürbar groß, wie die Beharrlichkeit, sich weiter für Toleranz und Respekt einzusetzen.

Dialog

Freunde wie Berge

Juden und Kurden verbindet eine jahrtausendealte Freundschaft. Um ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu senden und sich des gegenseitigen Rückhalts zu versichern, kamen sie nun auf Einladung der WerteInitiative in Berlin zusammen

von Katrin Richter  10.09.2025

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025