Jewrovision

»Wir machen Party«

Gewinner: das JuZe Olam aus Berlin Foto: Gregor Zielke

Masal Tow! Das Jugendzentrum Olam aus Berlin hat die Jewrovision 2019 mit 128 Punkten gewonnen. Auf den zweiten Platz kam das JuZe Kadima aus Düsseldorf mit 125 Punkten, gefolgt vom JuZe Am Echad LV Bayern mit 75 Punkten. Der erste Preis für das beste Video ging an das JuZe Kadima aus Düsseldorf.

Die Berliner erklärten in ihrem Video nicht nur, dass »Hakol Beseder« an der Spree »Allet jut« heißt, sondern besangen in ihrem Song »Ani Chai« auch das, was für Berlin eigentlich immer gilt: »Ein bisschen Party kann euch niemals schaden.«

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Die prominent besetzte Jury – darunter TV‐Stars und Moderatorinnen wie Rebecca Siemoneit‐Barum, Sonya Kraus, Susan Sideropoulos und Andrea Kiewel sowie die Musiker Alexander Klaws und Henning Wehland, Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann und Nachumi Rosenblatt von der Zentralwohlfahrtsstelle – hatten es sich bei ihrer Entscheidung nicht leicht gemacht. Daniel Botmann bedankte sich bei allen Jugendzentren für ihre Show.

Bühne Auf der ganz großen Bühne in der Frankfurter Festhalle, dort, wo in nächster Zeit Stars wie David Garrett, Udo Lindenberg, Bryan Adams und DJ Bobo auftreten, wurden Kinder und Jugendliche aus mehr als 30 Städten von rund 4000 Gästen bejubelt.

Charmant durch den Abend führten Tamar Morali und Ilja Cinciper und stellten ganz nebenbei ein paar Besonderheiten vor. Wie zum Beispiel die Live-Schaltung in den Backstage-Bereich und den Kommentatoren Beni, der den Live-Stream begleitete.

Netta Eine Frau allerdings brachte die Festhalle so richtig zum Kochen: Netta Barzilai. Die ESC-Gewinnerin, die mit der Unterstützung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt zur Jewrovision kommen konnte, begeisterte das Publikum mit ihrer Version von »Gangnam Style«, »Barbie Girl« und – natürlich – »Toy«, ihrem Hit, mit dem sie den ESC im vergangenen Jahr gewann.

Bevor die Jugendlichen, die Fans und Gäste allerdings den 18 Gruppen, den Pausenacts und Netta zujubeln konnten, begann der Abend und damit die neue Woche etwas ruhiger mit der Hawdala. Und auch da spielte das Chai, das Motto der diesjährigen Jewrovision, eine Rolle.

»Viele von euch haben nicht die Möglichkeit oder trauen sich vielleicht auch nicht, einfach offen jüdisch zu sein, mit einer Kippa herumzulaufen, das Chai zu zeigen«, sagte Marat Schlafstein vom Zentralrat der Juden. Er rief die Jugendlichen dazu auf, das »Chai« stolz zu zeigen – und ihre Jüdischkeit zu feiern.

MAFTEACH SOUL Die israelische A‐Capella‐Gruppe Mafteach Soul begleitete dann den Gemeinderabbiner Avichai Apel bei der Hawdala‐Zeremonie. Die beschloss den Schabbat, den die jungen Leute mit einem eindrucksvollen Gottesdienst in der Westend‐Synagoge begonnen hatten, und mit Schabbatfeiern in den Räumen der Frankfurter Messe begingen.

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Nur wenige Meter waren es dann bis in die Festhalle, wo dann gleich nach der Hawdala die große Show startete. Doch die Jewrovision, betonte Zentralratspräsident Josef Schuster, sei eben viel mehr: An keinem anderen Ort könne man so sehr spüren: »Wir sind eine starke Gemeinschaft!«

Für ihn waren die Kids aus den Jugendzentren aus mehr als 30 Städten die wahren Stars des Abends. »Ihr alle seid heute hier, um zu zeigen, was ihr könnt, und um zu feiern«, sagte Schuster in seiner Eröffnungsrede. Und weiter: »Auch viele junge Juden in Deutschland fragen sich gerade, wohin sich unser Land politisch entwickelt. Dem wachsenden Antisemitismus setzen wir mit der Jewrovision eine starke Gemeinschaft entgegen. 1500 Teilnehmer werden mit gewachsenem jüdischen Selbstbewusstsein wieder nach Hause fahren.«

EHRE Dass die Jewrovision in Frankfurt stattfinde, »ist etwas, was dieser Stadt zur Ehre gereicht«, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann. Der SPD‐Politiker betonte, dass Frankfurt international, weltoffen und tolerant sei. »Wir haben hier Platz für vieles, aber wir haben hier keinen Platz für Diskriminierung, Ausländerfeindlichkeit oder Antisemitismus«, rief er unter dem Applaus der Zuschauer aus.

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Peter Feldmann war nur einer der Ehrengäste. Josef Schuster begrüßte zudem Hilik Bar, den Vizepräsidenten der Knesset, und Ilia Salita, den Präsidenten der Genesis Philanthropy Group. Auch aus der Schweiz, vom Europäischen Jüdischen Studierendenverband, aus Österreich und aus den USA waren Gäste nach Frankfurt gereist. Und wohin es im nächsten Jahr geht, war weit nach Mitternacht in der ganzen Halle zu hören: »Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!«

Lesen Sie mehr über die Jewrovision 2019 in unserer Ausgabe am Donnerstag.

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