Halle II

Von 19 auf 200

Schöne Last: die Einbringung der Torarollen Foto: epd

Am Anfang waren es 19 Menschen, die sich zur Jüdischen Gemeinde Hameln zusammenschlossen und als Verein eintragen ließen. Heute sind es mehr als 200. Zwölf Nationen sind in der Mitgliederliste vertreten. Dennoch stammt die Mehrheit der Gemeindemitglieder, nämlich rund 80 Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion. Zehn Prozent kommen aus anderen Ländern und weitere zehn Prozent sind »Jews by Choice«, die vor einem Bet Din offiziell zum Judentum übergetreten sind.

Seit ihrer Gründung 1997 gehört die Gemeinde der Union progressiver Juden in Deutschland und der Europäischen Abteilung der World Union for Progressive Judaism an. Seit 2005 ist sie auch Mitgliedsgemeinde des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wie in so vielen anderen Gemeinden ist auch in Hameln der Anteil älterer Mitglieder in den vergangenen Jahren gestiegen, dennoch ist es ihr zuletzt immer wieder gelungen, ihren Nachwuchs zu Söhnen und Töchter der Pflicht zu machen. Den Religionsunterricht dafür erhalten die Kinder vor allem von Rabbinerin Irit Shillor. Unabhängig davon gibt es eine Jugendgruppe »Jung und Jüdisch«.

Für die russischsprachigen Mitglieder wird Deutschunterricht in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten. Zahlreiche Veranstaltungen finden aber auch in Russisch statt, darunter ein regelmäßiger Kurs über Lehren und Bräuche des Judentums. Es gibt einen Kreis für Kunstgeschichte, einen Literaturkreis, ein Senioren-Café, den Gemeindechor »Schalom« und die Gesangsgruppe »Benkschaft« mit vorwiegend jiddischem Repertoire. Eine Tanzgruppe studiert israelische Tänze ein.
Im Übrigen beteiligt sich die Gemeinde aktiv am interreligiösen Gespräch, vor allem im Rahmen des Hauses der Religionen, der Christlich Jüdischen Gesellschaft und dem interreligiösen Frauentreff.

Beratung

»Betroffene sollen wissen: Wir sind da«

Katja Kuklinski arbeitet bei der Düsseldorfer Servicestelle für Antidiskriminierung. Ein Gespräch über Lehrerfortbildung, Anfragen nach dem 7. Oktober und ihre eigene Familiengeschichte

von Katrin Richter  21.10.2025

Leipzig

Zeichen, die Mut machen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am 7. Oktober die Gemeinde zu einem Gespräch und besichtigte die Sukka

von Katharina Rögner  21.10.2025

Solidarität

»Dieses Land ist unser Land«

Anlässlich des Jahrestags der Hamas-Massaker kamen auf Initiative des Bündnisses »DACH gegen Hass« rund 1500 Menschen auf dem Münchener Königsplatz zusammen

von Esther Martel  21.10.2025

Buchvorstellung

Sprache, Fleiß und eine deutsche Geschichte

Mihail Groys sprach im Café »Nash« im Münchener Stadtmuseum über seine persönlichen Erfahrungen in der neuen Heimat

von Nora Niemann  20.10.2025

Chemnitz

Erinnerungen an Justin Sonder

Neben der Bronzeplastik für den Schoa-Überlebenden informiert nun eine Stele über das Leben des Zeitzeugen

 19.10.2025

Porträt der Woche

Leben mit allen Sinnen

Susanne Jakubowski war Architektin, liebt Tanz und die mediterrane Küche

von Brigitte Jähnigen  19.10.2025

Miteinander

Helfen aus Leidenschaft

Ein Ehrenamt kann glücklich machen – andere und einen selbst. Menschen, die sich freiwillig engagieren, erzählen, warum das so ist und was sie auf die Beine stellen

von Christine Schmitt  19.10.2025

Architektur

Wundervolles Mosaik

In seinem neuen Buch porträtiert Alex Jacobowitz 100 Synagogen in Deutschland. Ein Auszug

von Alex Jacobowitz  17.10.2025

Nova Exhibition

Re’im, 6 Uhr 29

Am 7. Oktober 2023 feierten junge Menschen das Leben. Dann überfielen Hamas-Terroristen das Festival im Süden Israels. Eine Ausstellung in Berlin-Tempelhof zeigt den Horror

von Sören Kittel  17.10.2025