9. November

Visuelles Gedächtnis

Einzelhändler und Kaufhäuser erinnern am Wochenende mit einer »Schaufenster-Aktion« an die Pogrome vor 75 Jahren. Die sogenannte »Reichspogromnacht«, die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, stellte einen vorläufigen Höhepunkt der Judenverfolgung im nationalsozialistischen Deutschland dar. In dieser Nacht brannten in ganz Deutschland Synagogen, Angehörige von SA und SS zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten Wohnungen, misshandelten, deportierten und töteten Juden.

Mit Fensterfolien in der Optik eingeschlagener Schaufenster sollen die Ausschreitungen von 1938 auch visuell ins Gedächtnis zurückgerufen und ein deutliches Zeichen gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus gesetzt werden. An der Aktion beteiligt sind mehr als 120 Geschäfte am Hackeschen Markt, an der Tauentzienstraße, am Kurfürstendamm sowie am Alexanderplatz. Sie geht zurück auf eine Initiative des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg und der Kulturprojekte Berlin und finden im Rahmen des Themenjahrs 2013 »Zerstörte Vielfalt – Berlin 1933-1938-1945« statt.

flyer Zu den teilnehmenden Unternehmen gehören unter anderem die Kaufhäuser Galeria Kaufhof am Alexanderplatz und KaDeWe am Wittenbergplatz, das Schuhhaus Leiser in der Tautentzienstraße, das Theater und die Komödie am Kurfürstendamm sowie die Restaurants Barist und Rocco am Hackeschen Markt. Insgesamt wurden in Zusammenhang mit der Aktion 285 Schaufenster gestaltet sowie 15.000 Informationsflyer ausgegeben.

Unter dem Titel »Zerstörte Vielfalt« erinnert Berlin noch bis zum Jahresende in besonderer Weise an die historischen Ereignisse des 9. November 1938. Der in Zusammenhang mit der »Schaufenster-Aktion« erschienene Band Kristallnacht? Bilder der Novemberpogrome 1938 in Berlin führt erstmals zeitgenössische Zeitungs- und Augenzeugenberichte mit den nur 27 überlieferten Fotos der mindestens 3000 zerstörten jüdischen Geschäfte zusammen. ja (mit epd)

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025