Dialog

»Vermittler zwischen Menschen, Religionen und Kulturen«

Rabbiner Walter Homolka und Preisträger Kardinal Jean-Claude Hollerich (r.) Foto: Tobias Barniske

Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, ist am Montagabend in Berlin mit dem mit 10.000 Euro dotierten Abraham-Geiger-Preis ausgezeichnet worden.

Damit ehrte das an der Universität Potsdam ansässige Rabbinerseminar das Engagement des Kardinals aus Luxemburg als »Garant lebendiger und respektvoller katholisch-jüdischer Beziehungen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Als »Sachwalter der Anliegen von Papst Franziskus« gebe er ein Beispiel für die gemeinsame Zukunft der Religionen in einer säkularen und pluralistischen Welt, heißt es in der Urkunde.

Die Laudatio hielt der portugiesische Botschafter in Deutschland, Francisco Ribeiro de Menezes. Er würdigte Hollerich unter anderem für sein Engagement im interreligiösen Dialog, im Klimaschutz und für Fragen der Migration: »Das alles macht Sie zu einem wichtigen Eckpfeiler der katholischen Kirche.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Im Gespräch mit dem Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Christoph Markschies, sagte Hollerich, wer Theologie nicht von Gott her denke, versündige sich. »Gott ist größer als meine Erfahrung«, betonte der Kardinal. »Wenn wir von Gott her denken, und sagen, Gott liebt alle Menschen, und ich beschimpfe sie und schließe sie aus - das passt nicht zusammen.«

Er selbst probiere, allen Menschen stets mit Respekt zu begegnen. »Ich gehe davon aus, dass ich von allen Menschen etwas lernen kann, sonst brauche ich ja keinen Dialog«, fügte der Kardinal hinzu: »Vielleicht machen wir zu viele Talkshows mit Schein-Dialogen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Im Namen des Zentralrats der Juden in Deutschland sprach Vizepräsident Mark Dainow dem Würdenträger Glückwünsche per Video aus. Er wäre sehr gern persönlich erschienen, aber die stark steigenden Corona-Infektionszahlen hätten dies nicht zugelassen, so Dainow. Von Herzen wünschte er dem Kardinal: »Alles Gute. Passen Sie auf sich auf, und bleiben Sie gesund.«

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) würdigte Hollerich in einem Grußwort als »Vermittler zwischen Menschen, Religionen und Kulturen«, der sich um die Vielfalt in der Welt verdient mache. Papst Johannes Paul II. habe das Wort von den Juden als »älteren Brüdern der Christen« geprägt. Es bilde die Grundlage für das »besondere Verhältnis, das Juden und Katholiken über die letzten Jahrzehnte hinweg aufgebaut hätten. Hollerich sei ein Garant dieser guten Beziehungen.

Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) erklärte, in einer Zeit vieler offener Fragen sei es wichtig, Kardinal Hollerich gerade jetzt auszuzeichnen, »um der Komplexität mit Aufklärung und barrierefreiem Dialog zu begegnen und sich vor »Zorn und Eifer« zu hüten.« Konflikte seien militärisch nicht zu lösen, Panik nütze nichts. kna

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025