Hamburg

Stolpersteine im iPhone

Wer ein iPhone besitzt, der kann sich alle möglichen Spielzeuge und Gimmicks darauf laden. Man kann sein Handy per Download in ein Bierglas, ein Lichtschwert oder einen Rasierer verwandeln. Jetzt hat die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg gezeigt, dass es auch weitaus sinnvollere Nutzungsmöglichkeiten der modernen Technik gibt. Sie ließ eine sogenannte App (kurz für Applikation) entwickeln, mit der man vor Ort auf die Datenbank des Stolperstein-Projektes zugreifen kann.

Datenbank Seit mittlerweile 15 Jahren gibt es das Projekt, das an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Vor deren früheren Wohnorten hat der Künstler Gunter Demnig die Gedenksteine in vielen deutschen Städten verlegt. Seit 2002 sind auch in Hamburg über 3.000 der kleinen Messingplatten in den Boden eingelassen worden. Ein Kritikpunkt an dieser Aktion war, dass man allein über die Steine wenig Information zu den Opfern bekam. Möglich war dies nur, indem man sich per Internet auf die Suche in der umfangreichen Datenbank begab. Dort wurden nach und nach Namen, Lebensdaten und Kurzbiografien eingepflegt. Dies soll sich mit der neuen Handyfunktion ändern. Sie ermöglicht es einem, von unterwegs und direkt vor Ort auf diese Informationen zuzugreifen.

Initiert hat die moderne Variante eines Stadtführers die Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit der Firma Phi Mobile aus Schleswig Holstein. »Für uns ist es ein Pilotprojekt. Wir wollten sehen, wie die mobilen Comunicator angenommen werden und ob es technisch umsetzbar ist«, sagt Sabine Bamberger-Stemmann von der Landeszentrale. »Bisher funktioniert es einwandfrei, und die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Jetzt überlegen wir, ob wir diese Funktion auch für andere Projekte anbieten können.« Die Applikation ist kostenlos herunterzuladen und ermöglicht unter anderem eine Routenplanung entlang der Gedenksteine oder die Suche nach bestimmten Personen. Bisher gibt es das Programm nur für iPhones, künftig soll es auch für andere Handys nutzbar gemacht werden.

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

von Ralf Balke  03.11.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Porträt der Woche

Zufluchtsort Musik

Naomi Shamban ist Pianistin, lebt in Dresden und hat eine Schwäche für Märchenfilme

von Alicia Rust  03.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Hund, Katze & Co

Beste Freunde

Wenn Tiere Familie werden: Gemeindemitglieder erzählen vom leisen oder lauten Glück, mit Vierbeinern zu leben

von Christine Schmitt  02.11.2025

Berlin

Parfüm mit Geschichte

Das israelische Label Zielinski & Rozen stellte seine Duftkollektion vor, die 1905 in Jaffa kreiert wurde

von Alicia Rust, Erez Zielinski Rozen, Gemeinde Berlin, Parfüm  02.11.2025