München

Sterne für Mannheim

Mit ganzem Herzen dabei: die Jewrovision-Teilnehmer mit Charlotte Knobloch Foto: Daniel Targownik

Olga Gerbilska, 15 Jahre, und Mischa Ushakov, 17 Jahre, sind mit der Jewrovision groß geworden. Der Elftklässler Mischa ist bereits zum sechsten Mal dabei und hat schon alle Höhen und Tiefen – von Platz 1 bis zum Totalausfall der Technik – miterlebt.

Für 2016 hat er als Madrich des Jugendzentrums Neshama den Songtext geschrieben, die Proben koordiniert und als Sänger mitgewirkt. Olga, die 2005 mit ihrer Familie aus dem ukrainischen Charkow kam, war schon in Berlin, Köln und Hamburg dabei. Sie freute sich vor dem Event am meisten auf die Begegnungen: »Man kennt sich von Machanot, lernt neue Leute kennen, tauscht Adressen, sieht gute Auftritte und coole Seiten einer anderen Stadt.«

Zukunft Mischa, der nächstes Jahr Abitur macht und Theaterspielen zu seinen Hobbys zählt, suchte die Musik aus und entwickelte mit der Theaterpädagogin Nastja Komerloh das Konzept zur Performance frei nach dem Siegerlied der Eurovision 2015 und der Erkennungsmelodie aus dem Film Sister Act.

Die Frage »Sind wir die Helden unserer Zeit? Zum Verbessern unserer Zukunft schon bereit?« beantwortet der Song passend zum diesjährigen Jewrovision-Motto »Next Generation – Le Dor wa Dor« positiv: »Von Eltern zu Kindern zu Enkeln – wir werden es vererben, das Wissen«.

Alina Kerzer, Rosch im Jugendzentrum Neshama, kam 1999 mit neun Jahren aus Charkow nach Deutschland. Auch sie stand schon bei der Jewrovision auf der Bühne und weiß, was es bedeutet, wenn mehr als 1000 jüdische Jugendliche aus allen Ecken Deutschlands für ein sehr intensives Wochenende zusammenkommen.

Choreografie Und je mehr Mitwirkende den Tanz und den Gesang gestalten, desto aufwendiger sind die Vorbereitungen. Etwa dreieinhalb Monate drehte sich alles – als erst einmal die Musik ausgewählt war – um die Choreografie, die Produktion der Kostüme, die Lichtregie und vor allem die Proben. Denn 30 vollzeitbeschäftigte Schulpflichtige jede Woche mehrfach zum Training zusammenzutrommeln, ist gar nicht so einfach.

Die Münchner entschieden sich dieses Jahr für ein Sternen-Outfit. IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch besuchte die Generalprobe und freute sich mit der Verantwortlichen des Jugendzentrums an ihrer Seite, Galina Ivanizky, über den Spaß, den die Truppe ganz offensichtlich ausstrahlte. Dass diese am Ende unter insgesamt 18 Konkurrenten auf Platz 16 landete, tut ihrer Haltung keinen Abbruch: »Dabei sein ist alles!«

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025