Berlin

Steinmeier in Synagoge: »Mein Platz ist heute unter Ihnen«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei einem Besuch der Synagoge Fraenkelufer mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft, darunter Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrates der Juden. Foto: picture alliance/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Jüdinnen und Juden in Deutschland angesichts wachsender Bedrohungen und antisemitischer Anfeindungen Schutz und Solidarität zugesagt. »Auch für die deutschen Juden ist der heutige Freitag ein Tag der Angst«, sagte Steinmeier am Freitag bei einem Besuch der Synagoge am Berliner Fraenkelufer. »Deshalb ist mein Platz heute unter Ihnen«, so der Bundespräsident.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zuvor hatte Steinmeier vor dem Hintergrund des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel etwa eine halbe Stunde im vertraulichen Kreis mit Mitgliedern und Freunden der jüdischen Gemeinde gesprochen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Vor einer Woche habe der Terror begonnen, Nachrichten und Bilder seien kaum auszuhalten, so Steinmeier weiter. »Wir ringen darum, Ereignisse zu begreifen und sind gefordert Konsequenzen zu ziehen.« Der Holocaust habe Deutschland eine nie endende Verpflichtung auferlegt, jüdisches Leben zu schützen. »Nur wenn sie in Frieden leben, nur dann kann unser ganzes Land in Frieden leben«, betonte der Bundespräsident.

Terror-Unterstützer zur Rechenschaft gezogen

So sei der Schutz der jüdischen Einrichtungen in den vergangenen Tagen verstärkt worden. Zugleich würden jene zur Rechenschaft gezogen, die auf den Straßen den Terror guthießen. Es werde der Kampf gegen die Hamas forciert sowie ihr Tarnorganisationen verboten. »Wer dauerhaft in Deutschland leben will, muss Auschwitz kennen und begreifen, der muss wissen, dass Antisemitismus und Judenhass keine Meinung ist, sondern eine menschenverachtende Straftat«, erklärte Steinmeier.

Im Vorraum der Synagoge waren Suchplakate von Menschen ausgelegt, die seit dem Angriff der Hamas vermisst sind, darunter Frauen, Familien, Senioren und kleine Kinder. Über 200 Menschen seien von der Hamas in den Gazastreifem verschleppt worden, hieß es. Ihr Verbleib und ihr Schicksal ist unbekannt. Auf den Suchplakaten steht »Entführt von der Hamas«. Dazu der Aufruf »Macht ein Foto von diesem Plakat und teilt es! Wir müssen alle sicher nach Hause bringen!«

Die Synagoge am Fraenkelufer im Berliner Stadtteil Kreuzberg stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie bot Platz für 2000 Personen und war eine der größten Synagogen der Stadt. Nach Zerstörungen durch die Novemberpogrome der Nazis und Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg dient heute das erhaltene Nebengebäude als Synagoge.

Ein Verein plant seit einigen Jahren den Wiederaufbau der Synagoge. Die Gemeinde legt nach eigenen Angaben einen Schwerpunkt auf Integration und interkulturelle Verständigung. kna

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025