München

Spiel, Spaß, Sport

Die Erwartungen waren gedämpft, aber das Ergebnis ein voller Erfolg. Rund 100 Kinder und Teens im Alter zwischen sechs und 14 Jahren machten Corona zur Nebensache und die beiden neu kreierten Day-Camps unter Regie der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, TSV Maccabi München und dem Dachverband Makkabi Deutschland zum Ferienhit.

Maßgeblichen Anteil am Gelingen der Ferienaktion in der schwierigen Corona-Zeit hatten Dima Mendel Schneerson, der IKG-Jugenddezernent, und sein Helfer- und Unterstützerteam vom Jugendzentrum Neschama. »Die Organisation des Events war einfach perfekt«, lautete das Fazit der IKG-Vorstandsmitglieder Eugen Alter und Daniel Salzer. Die beiden hatten sich selbst ein Bild von den Ferien-Aktivitäten auf dem Maccabi-Sportgelände an der Riemer Straße gemacht.

Nicht anders sahen es IKG-Geschäftsführer Steven Guttmann und Charlotte Knob­loch bei ihren Abstechern aufs Maccabi-Gelände. »Es ist erstaunlich, welch vielfältiges und abwechslungsreiches Programm Dima Schneerson und sein Team in kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben«, stellte die IKG-Präsidentin anerkennend fest.

unterstützung Der neue Jugenddezernent, der sein Amt erst vor wenigen Monaten angetreten hat und seine Ideen aufgrund der Corona-Krise mit ihren Beschränkungen bisher nur ansatzweise und erst zum Teil umsetzen konnte, freut sich über das Lob, gibt es aber umgehend zurück. Ohne die Unterstützung der IKG, von Makkabi Deutschland und dem TSV Maccabi mit Präsident Robby Rajber an der Spitze wäre das Event in dieser Form nicht möglich gewesen.

Besonders stolz ist Dima Schneerson auf sein Team: »Die Madrichim und der Staff haben in ihrer Vielfalt eines gemeinsam: Sie stehen für dieselbe Sache ein. Sie haben sich mit großer Hingabe und mit großem Engagement dafür eingesetzt.«

Die Zahl der Anmeldungen stieg von Tag zu Tag und übertraf am Ende alle Erwartungen.

Die anfängliche Skepsis, die Ferienfreizeit könnte aufgrund einer zu geringen Teilnehmerzahl zum Flop werden, hatte sich ohnehin sehr rasch in Luft aufgelöst. Die Zahl der Anmeldungen stieg von Tag zu Tag und übertraf am Ende alle Erwartungen.

Spiel, Spaß, Sport – unter diesem Motto standen die beiden Camp-Wochen. Doch hinter dem Programm steckte noch mehr. Für die Madricha Aviva Labke war es ein unvergessliches Sommererlebnis: »Wir haben in diesen zwei Wochen neue Freundschaften geknüpft und sind als Team näher zusammengerückt.« Das schlug sich Dima Schneerson zufolge auch in der tollen Stimmung aller Beteiligten nieder.

Die positive Erkenntnis, die er gewann, beschreibt er so: »Die Situation rund um das Coronavirus brachte uns dazu, neue innovative Ideen zu entwickeln, umzudenken, kreativ zu werden, zusammenzuhalten und flexibel zu sein.«

programm Sportliche Aktivitäten standen am Vormittag auf dem Programm, nachmittags die kreative Phase mit Madrichim und Chugim, inklusive Tanz, Gesang, Kunst und Theater.

Die Weitergabe jüdischer Werte und Traditionen rundete das Programm ab. Diese vermittelte Gemeinderabbiner Shmu­el Aharon Brodman, der sich allerdings zwischendurch dennoch nicht vom »Kicken« abhalten ließ. Jeden Tag im Monat Elul blies er zudem unter freiem Himmel den Schofar und sorgte damit für ein ganz besonderes Erlebnis. Mit Rebbetzin Shoshana Brodman an seiner Seite hatte er bei der Ferienfreizeit ohnehin einen Trumpf im Ärmel. Sie kochte das leckere koschere Essen für die Teilnehmer.

Wegen der Corona-Pandemie war den Eltern der Zutritt zum Gelände untersagt.

Ein kleiner Wermutstropfen ließ sich allerdings nicht vermeiden. Die Eltern konnten die Aktivitäten ihrer Kinder allenfalls vom Zaun aus beobachten. Wegen der Corona-Pandemie war ihnen der Zutritt zum Gelände aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Ganz leer gingen sie aber nicht aus. »Wir haben alles auf Video und mit Fotos festgehalten und produzieren damit einen Film. Das ist eine schöne Erinnerung für die Kinder und ihre Eltern«, verrät Dima Schneerson.

hygieneregeln Worüber sich die »Macher« des Day-Camps ganz besonders freuten, war das funktionierende Covid-19-Sicherheitskonzept, das in Zusammenarbeit mit dem IKG-Krisenmanagement ausformuliert worden war und auf strengen Hygieneregeln beruhte. »Es hat nicht nur theoretisch auf dem Papier existiert, sondern wurde auch genau so, auf möglichst spielerische Weise, umgesetzt«, berichtet Schneerson.

Dabei spielte auch das Wetter mit, das den Kindern zwei Wochen lang strahlenden Sonnenschein bescherte und dadurch alle Aktivitäten im Freien möglich machte. Dima Schneerson hofft, dass damit eine neue Tradition ins Leben gerufen wurde: »Dieses Jahr war gut, aber es geht noch besser. Hoffentlich schon im nächsten Jahr!«

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025

Berlin

Unter die Haut

Der Künstler Gabriel Wolff malt, formt und tätowiert »jüdische Identität

von Alicia Rust  15.06.2025

Porträt der Woche

Zwischen den Welten

Ruth Peiser aus Berlin war Goldschmiedin, arbeitete bei einer Airline und jobbt nun in einer Boutique

von Gerhard Haase-Hindenberg  15.06.2025

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025