Hamburg

Solidarität mit dem Opfer

Der Marsch soll am Samstag um 14 Uhr in der Mönckebergstraße 1 starten. Foto: imago images/Hanno Bode

Am kommenden Samstag soll in Hamburg mit einem Schweigemarsch Solidarität mit dem Opfer eines antisemitischen Angriffs vom 18. September gezeigt und gegen Judenhass demonstriert werden.

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Organisiert wird die Veranstaltung von der Kölner Aktivistin Malca Goldstein-Wolf: »Es ist dieser Tage wichtiger denn je, sich öffentlich zu positionieren. Judenhass ist längst nicht nur eine Unart hinter vorgehaltener Hand.« Er werde immer aggressiver, und es sei für Juden an manchen Plätzen in Deutschland eine Gefahr für ihre Unversehrtheit, sich als solche zu zeigen.

protest Goldstein-Wolf will mit dem Solidaritäts-Schweigemarsch eine friedliche Form des Protests initiieren: »Zeigen wir dem jüdischen Opfer und seiner Familie, dass sie nicht alleine sind!« Zudem heißt es im Aufruf: »Keinen Fußbreit auch dem islamistischen Antisemitismus«.

Der Marsch soll um 14 Uhr in der Mönckebergstraße 1 starten. Unter anderem habe der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries seine Teilnahme zugesagt.

Ein 60-jähriger Mann war am 18. September Opfer des antisemitischen Angriffs geworden, als er an einer Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus in der Hamburger Innenstadt teilgenommen hatte. Zunächst sei er von einem Angreifer beleidigt und dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden sein, wodurch er eine schwere Verletzung erlitten hatte. Er wurde bereits aus dem Krankenhaus entlassen, wurde aber so sehr verletzt, dass er womöglich bleibende Schäden am Auge erlitten hat.

unterstützung Seinen Namen will er nicht öffentlich machen. Im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen sagte er, dass er sich schon gewundert habe, dass es so wenige Reaktionen nach der Tat gab: »Dieser antisemitische Angriff auf mich hat vergleichsweise wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfahren.« Umso mehr begrüße er die Initiative zum Schweigemarsch. »Ich hoffe darauf, dass viele teilnehmen, die ihre Unterstützung signalisieren.« Ob er selbst mit dabei sein werde, sei aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung noch fraglich.

Zehn Tage nach der Tat wurde ein 16-Jähriger in Berlin von Ermittlern des Hamburger und Berliner Landeskriminalamts als mutmaßlicher Täter gefasst. Er konnte anhand von Videomaterial identifiziert werden. Bei der Wohnungsdurchsuchung in Berlin stellten die Beamten Beweismittel sicher, hieß es.

Die Ermittler seien dort auch auf den jüngeren Bruder des Tatverdächtigen getroffen. Der 14-Jährige soll bei dem Angriff eventuell als Begleiter dabei gewesen sein. Nach Angaben der Polizei wurde der 16-Jährige nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen, da keine Haftgründe vorlagen. Die Ermittlungen des Staatsschutzes dauern an. ja/dpa

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