Initiative

»Nur eine gemeinsame Zukunft«

Auf dem Podium: Moderatorin Susan Zare, Diana Sandler, Juliane Wetzel, Thomas Heppener und Aiman Mazyek (v.l.) Foto: Joshua Schultheis

Eine neue Initiative gegen Antisemitismus, die BAMgA, ist am Mittwoch zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gegangen.

Das Akronym steht für »Bundesallianz der Migrantenorganisationen gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit« und für ein Bündnis, das heterogener nicht sein könnte: Neben dem Zentralrat der Muslime (ZMD), der Iranischen Gemeinde in Deutschland (IGD) und jüdischen Organisationen wie dem Zentrum gegen Antisemitismus (ZGA) gehören ihm auch das Chinesisch-Deutsche Zentrum oder der Bundesverband russischsprachiger Eltern an. Insgesamt umfasst die Allianz zehn »vielgestaltige migrantische Organisationen«, wie es in ihrer Selbstbeschreibung heißt.

»Die Allianz ist ein Ergebnis von 15 Jahren Netzwerkarbeit, insbesondere zwischen jüdischen und muslimischen Organisationen.«

Initiatorin Diana Sandler

Bei der Auftaktveranstaltung des neuen Bündnisses in den Räumlichkeiten des Umweltforums in Berlin beschreibt Diana Sandler, Antisemitismusbeauftragte in Brandenburg und Initiatorin von BAMgA, wie es zu diesem ungewöhnlichen Projekt kam: »Die Allianz ist ein Ergebnis von 15 Jahren Netzwerkarbeit, insbesondere zwischen jüdischen und muslimischen Organisationen.«

2019 wurde eine Initiativgruppe zur Vorbereitung des Bündnisses aufgestellt, im Juli 2021 kam es dann zur offiziellen Gründung der BAMgA. Zum Sprecher des Bündnisses wurde neben Diana Sandler der Vorsitzende der IGD, Ehsan Djafari, gewählt. Djafari legte das wichtigste Ziel von BAMgA dar: »Es geht uns um die Prävention von Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft.« Mit Bildungsangeboten gegen Judenhass wolle man sich insbesondere an migrantische Communities richten und ein Bindeglied zwischen Politik und Zivilgesellschaft sein.

GRUSSWORT Bei der Veranstaltung kamen auch zahlreiche Gäste zu Wort, unter ihnen auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein. In seinem Grußwort sagte er: »Die Anschläge von Hanau und Halle haben gezeigt, dass Antisemitismus und Rassismus oft Hand in Hand gehen und deshalb auch gemeinsam bekämpft werden müssen.«

Eine wissenschaftliche Perspektive auf die verschiedenen Formen von Judenhass lieferte ein Beitrag der Antisemitismusforscherin Juliane Wetzel, abgerundet wurde der Nachmittag durch eine Podiumsdiskussion. Es war wiederum Eshan Djafari, der den Geist der Allianz folgendermaßen zusammenfasste: »Wir haben keine Zukunft, außer einer gemeinsamen.«

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025

Sachsen

Verdienstorden für Leipziger Küf Kaufmann

Seit vielen Jahren setze er sich für den interreligiösen Dialog und den interkulturellen Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein

 11.06.2025

Oldenburg

Brandanschlag auf Synagoge: Beschuldigter bittet um Entschuldigung

Am 5. April 2024 war ein Brandsatz gegen die massive Tür des jüdischen Gebetshauses in der Leo-Trepp-Straße geworfen worden

 11.06.2025

Erinnerung

731 Schulen erinnern an Anne Frank

Der Aktionstag findet seit 2017 jährlich am 12. Juni, dem Geburtstag des Holocaust-Opfers Anne Frank (1929-1945), statt

 11.06.2025

Grand Schabbaton

Eine 260-köpfige Familie

In Potsdam brachte der»Bund traditioneller Juden« mehrere Generationen zusammen

von Mascha Malburg  11.06.2025

Meinung

Jewrovision: einfach jung und jüdisch sein

Junge Jüdinnen und Juden sind alltäglich Anfeindungen ausgesetzt. Für sie ist die Jewrovision ein Safe Space

von Katrin Richter  11.06.2025

Jewrovision

Party der Herzen

1300 Jugendliche kamen in Dortmund zum größten Gesangs- und Tanzwettbewerb für jüdische Kinder und Teenager zusammen. In angespannten Zeiten lebten sie das Motto »United in Hearts«

von Katrin Richter  11.06.2025