Trauer

Musikalisches Multitalent

Artur Silber (1954–2021) sel. A. prägte die Musikszene in München. Foto: privat

Trauer

Musikalisches Multitalent

Der Schlagzeuger und Produzent Artur Silber starb kurz vor seinem 67. Geburtstag

von Helmut Reister  03.06.2021 08:50 Uhr

Musik, ob am Schlagzeug, als Veranstalter, Promoter oder Studiobesitzer, bestimmte sein Leben. Am Sonntag der vorvergangenen Woche, nur wenige Tage vor seinem 67. Geburtstag, erlag Artur Silber einem Krebsleiden.

Welche Rolle er in der Münchner Musik- und Kulturszene spielte, wurde bei seiner Beisetzung in der vergangenen Woche deutlich.

Neben seiner Familie, seiner Frau und seinen zwei Kindern kamen trotz Corona viele Trauergäste auf den Neuen Israelitischen Friedhof, darunter auch IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch und Münchens Alt-Oberbürgermeister Christian Ude.

verbundenheit Das frühere Stadtoberhaupt hob in seiner Trauerrede seine enge Verbundenheit mit dem verstorbenen Multitalent hervor. Silber hatte für die Stadt viele Jahre lang den jährlich stattfindenden Theatron MusikSommer ausgerichtet. 2002 schaffte er es mit 31 Veranstaltungstagen als längstes durchgehendes Open-Air-Festival der Welt sogar ins Guinness-Buch der Rekorde.

Artur Silber war 1974 einer der Initiatoren des Theatron-Festivals.

Artur Silber, der als Jugendlicher beim FC Bayern München eine Fußballkarriere vor Augen hatte, entschied sich für die Musik und war 1974 einer der Initiatoren des Theatron-Festivals. 1983 gründete er mit Jochen Scheffter die Downtown-Studios in einem Hinterhof in der Augustenstraße. Udo Lindenberg war mit Phoenix die erste große Produktion, später tauchten Namen wie Hildegard Knef oder Claudia Koreck auf.

Transformer Records, ein bekanntes Label, und die Agentur Silberpfeil PR sind weitere Namen, die mit ihm eng verbunden sind. Dort war er Geschäftsführer. Seit mehr als 20 Jahren war er außerdem als Privatdozent für Marketing an Fortbildungseinrichtungen tätig. Als Drummer machte er sich bei Rockbands wie »Sonnenschiff« oder »Central Park« einen Namen. Zuletzt legte er sich für »Thrillogy« ins Zeug. »Er hat die Musikszene in München geprägt« war am Rande der Beisetzung ein oft gehörter Satz.

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025