München

Karl Süßheim, Schlussstrich, Diskurs

Foto: PR

München

Karl Süßheim, Schlussstrich, Diskurs

Meldungen aus der IKG

 22.06.2022 13:58 Uhr

Karl Süßheim

Kristina Milz legte an der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften ihre Promotion vor. Nun ist diese Arbeit unter dem Titel Karl Süßheim Bey (1878–1947). Eine Biografie über Grenzen im Metropol Verlag erschienen. Am Montag, 27. Juni, 20 Uhr, stellt die Verfasserin das Buch im Gespräch mit dem Historiker Michael Brenner, der die Arbeitsgruppe »Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart« der Bayerischen Akademie der Wissenschaften leitet, im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, vor. Dazu gibt es einen Impulsvortrag von Lisa R. D’Angelo. Sie ist die Enkelin Karl Süßheims und eröffnet den Abend mit Erinnerungen an den bedeutenden Orientalisten. Die Moderation übernimmt Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München. Tickets sind erhältlich im Vorverkauf an der Ausstellungskasse oder unter der Ticket-Hotline 01806/700733, Stream-Tickets bei Reservix unter www.reservix.de. ikg

Freundschaft

Über Friedrich Pollock – Die graue Eminenz der Frankfurter Schule veröffentlichte Philipp Lenhard 2019 im Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag eine viel beachtete Studie. Am Dienstag, 28. Juni, 18 Uhr, hält er im Historicum, Amalienstraße 52, EG/Raum K 001, seinen Habilitationsvortrag. Er ist dem Thema »Wahlverwandtschaften. Eine Kulturgeschichte der Freundschaft im deutschen Judentum 1888–1938« gewidmet. Damit verabschiedet sich der Gelehrte aus München und folgt einem Ruf an die Universität von Kalifornien in Berkeley. Es wird um Anmeldung unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de gebeten. ikg

Schlussstrich

Am Mittwoch, 29. Juni, 19 Uhr, ist unter dem Motto »Schluss mit Schlussstrich!? Die Deutschen und ihre Erinnerungskultur« die Folge 8 aus der ZDFinfo-Produktion Krieg und Holocaust – Der Deutsche Abgrund. Völkermord 1942–1944 zu sehen. Es folgt eine Diskussion mit ZDF-Chefredakteur Peter Frey, der Historikerin und Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, Mirjam Zadoff, der Schriftstellerin Asal Dardan, dem Publizisten Monty Ott und dem Historiker und Produzenten Thomas Schuhbauer. Die Erinnerungskultur in Deutschland, die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und das Gedenken an die Opfer des Holocaust wird immer wieder als »vorbildlich« beschrieben – wenn dies auch keine unproblematische Zuschreibung ist. Die Bereitschaft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, scheint allerdings immer weniger Konsens zu finden. Nach einer Umfrage von ZDFinfo möchte ein Drittel der Befragten lieber einen »Schlussstrich« unter die NS-Vergangenheit ziehen. Anmeldung für diese Kooperationsveranstaltung von NS-Dokumentationszentrum und ZDFinfo am Max-Mannheimer-Platz ist erbeten unter www.ticketservice.zdf.de. Der Eintritt ist kostenlos. ikg

Diskurs

Jeremy Adler hält am Donnerstag, 30. Juni, um 19 Uhr im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, einen Vortrag zum Thema »Ein Gefangener unter Intellektuellen: H.G. Adler im Gespräch mit Jean Améry und Hannah Arendt«. H. G. Adler prägte mit seiner Analyse der »Zwangsgemeinschaft« Theresienstadt (1955) den Nachkriegsdiskurs über die Schoa. In der Kontroverse über die Rolle des Intellektuellen in diesem System und angesichts des Horrors der Judenvernichtung nahm Adler eine Gegenposition zu Améry und Arendt ein. Der englische Germanist und Schriftsteller Jeremy Adler promovierte 1977 über Goethes Wahlverwandtschaften und arbeitete unter anderem zur Exilliteratur. Er edierte Schriften seines Vaters H. G. Adler und Franz Baermann Steiners. Es moderiert der Historiker Philipp Lenhard (LMU). Der Eintritt zu dieser Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins, des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU sowie der Literaturhandlung ist frei. ikg

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025