Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, erhält in diesem Jahr den mit 12.500 Euro dotierten Augsburger Friedenspreis. Dies gaben die Stadt Augsburg und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern bekannt. Am Freitag beging die Stadt ihr Friedensfest.
»Dr. Josef Schuster engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und Antisemitismus«, begründete Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) die Ehrung. »Kraft seines Amtes ist er Vertreter und Sprachrohr der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden und damit eine unerlässliche Stimme für den interreligiösen Dialog und das gesellschaftliche Zusammenleben.« Schuster mache das jüdische Leben sichtbar und baue Brücken zwischen unterschiedlichen Perspektiven.
Das Augsburger Friedensfest wird in diesem Jahr 375 Jahre alt. Der Feiertag führt dazu, dass die Augsburger in Deutschland die meisten Feiertage haben. Höhepunkt des städtischen Feiertages ist traditionell eine große Friedenstafel auf dem Rathausplatz. Bürgerinnen und Bürger bringen dafür von zu Hause Speisen und Getränke mit und essen gemeinsam an langen Tischreihen.
Der Friedenspreis wird seit 1985 üblicherweise alle drei Jahre von der Stadt und der evangelischen Kirche verliehen. Er ging bereits an den ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow (2005) und den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994). dpa