München

Jewy Louis auf Schienen

Jüdische Comicfiguren auf einer Trambahn: Im Festjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« gibt es in München nun eine besondere Aktion. Eine Trambahn mit Motiven des niederländisch-jüdischen Comiczeichners Ben Gershon dreht noch bis Ende Oktober ihre Runden.

Mit der Aktion wolle man mit einem Augenzwinkern, aber im Kern durchaus ernst darauf hinweisen, dass München natürlich auch eine jüdische Heimatstadt ist und die Kippa ebenso sehr zu dieser Heimat gehört wie der Tirolerhut, teilte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, am Montag mit.

motiv Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, man wolle mit der Motiv-Tram klar zum Ausdruck bringen: »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist ein Grund zu feiern«. Gerade in Zeiten wie diesen gelte es, jüdisches Leben in München auch sichtbar zu machen. Bisher seien die Münchner Trambahnen nur zu besonderen Anlässen mit Wimpeln geschmückt worden, wie etwa dem Stadtgeburtstag oder dem Oktoberfest.

Die Motiv-Tram fährt noch bis Ende Oktober auf wechselnden Linien durch München. Zu den Motiven zählen Figuren aus dem Comicstrip »Jewy Louis« von Ben Gershon. Dessen Zeichnungen erscheinen seit Jahren wöchentlich in der Jüdischen Allgemeinen und wurden bereits als Buch veröffentlicht.

Ben Gershon selbst sagt: »Comics sind Teil der jüdischen Geschichte: Superman, Batman und Asterix stammen alle von jüdischen Künstlern. Mit Jewy Louis will ich gerade auch die jüdische Tradition auf humorvolle Weise bekannter machen.« epd

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025