München

»Jerusalem im Herzen«

Charlotte Knobloch Foto: Marina Maisel

Israel, Jeruschalajim sind fest verankert in unserem Geiste und in unseren Herzen. Und diese Solidarität ist nötiger denn je. Denn die Kritiker des jüdischen Staates werden immer zahlreicher, immer lauter, immer dreister und immer irrationaler.

Jüngstes Beispiel ist die harsche und ungerechtfertigte Kritik an Israel von vorderster Front der europäischen Spitzenpolitik. Im Anschluss daran fordern die EU-Außenminister in ihrer Anfang letzter Woche veröffentlichten Stellungnahme eine schnelle Lösung für Jerusalem, als Hauptstadt für Israelis und Palästinenser.

Die gesamte Erklärung des Rates für Auswärtige Angelegenheiten ist ein einziges Sammelsurium an Vorwürfen, die auf der einseitigen Wahrnehmung der Realitäten vor Ort beruhen. Indem sie Israel an den Pranger stellen und in die Enge treiben, ist es die europäische Politelite selbst, die den Friedensprozess behindert.

Wir aber lassen uns davon nicht beeindrucken, und wir bleiben ohne Wenn und Aber bei unserer Forderung nach einem ungeteilten Jerusalem als Hauptstadt Israels. Gestatten Sie mir, Sie an dieser Stelle noch auf einen weiteren Sachverhalt hinzuweisen, der mich dieser Tage sehr berührt hat. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Jacques Rog- ge, hat die Bitte des stellvertretenden israelischen Außenministers Danny Ayalon abgelehnt, bei den kommenden Olympischen Spielen in London eine Schweigeminute für die Opfer der Anschläge bei den Spielen in München 1972 einzulegen.

Tragödie Das ist mehr als bedauerlich. Zeigt es doch einmal mehr, wie allein und unverstanden wir mit unseren emotionalen Wunden und mit unserer Trauer sind. Mit der Empathie für Israel und die gesamte jüdischen Gemeinschaft ist es in dieser Welt nicht weit her. Danny Ayalon schreibt dazu: »Die Zurückweisung lehrt uns, dass diese Tragödie nur unsere allein ist und nicht eine Tragödie in der Familie der Nationen. Dies ist ein sehr enttäuschender Ansatz.«

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer, dass ich sehr hoffe, dass das IOC seine Entscheidung noch einmal überdenkt – wofür ich mich auch beim Deutschen Olympischen Sportbund mit Nachdruck starkmachen werde. Jeruschalajim ist das Herz Israels. Und ich bin sicher, dass jeder jüdische Mensch – mögen es einige auch abstreiten – Jeruschalajim in seinem Herzen trägt. Daran glaube ich. Und ich glaube daran, dass es unsere Aufgabe ist, für Israel zu kämpfen und zu jeder Zeit an der Seite Israels zu stehen – der Heimat für alle jüdischen Menschen. Ich glaube daran, und ich bete dafür, dass es ebenso wie es 1967 gelungen ist, auch heute gelingen wird, Israel zu verteidigen. Israel wird – seit nunmehr 64 Jahren – immer wieder existenziell bedroht. Aber wenn die jüdische Gemeinschaft zusammenhält, kann es gelingen, alle Gefahren von Israel und uns abzuwenden. Daran glaube ich, und dafür setze ich mich ein.

Für ein starkes Judentum, für eine starke zionistische Bewegung und für ein starkes Israel! Am Israel chai!

Jewrovision

»Wir hatten den Süßheitsfaktor«

Die Juze-Leiter Sofia aus Aachen und Lenny aus Köln über Gänsehaut, ihren ersten gemeinsamen Sieg und eine NRW-After-Jewro-Party

von Christine Schmitt  19.06.2025

Illustratorin

Gemaltes Augenzwinkern

Lihie Jacob erhielt den Jüdischen Kinderbuchpreis 2025. Ein Besuch bei der Künstlerin

von Alicia Rust  19.06.2025

Sicherheit

Spürbare Sorgen

Infolge des Kriegs mit dem Iran wurde der Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt. In Mannheim wurde schon die »Meile der Religionen« abgesagt. Wie stellen sich Gemeinden auf die neue Bedrohungslage ein? Wir haben nachgefragt

von Christine Schmitt  19.06.2025

Erfurt

Neue Stücke eines jüdischen Schatzes aufgetaucht

Der 1998 in Erfurt gefundene jüdische Schatz gilt als der bedeutendste archäologische Fund der vergangenen 100 Jahre im Erfurter Stadtgebiet. Nun sind bislang unbekannte Stücke aufgetaucht

von Matthias Thüsing  18.06.2025

Jubiläum

Neue musikalische Pfade

Das Jewish Chamber Orchestra Munich unter Leitung von Daniel Grossmann feiert sein 20-jähriges Bestehen

von Ellen Presser  18.06.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025