Berlin

Israel-Tag – anders als sonst

Foto: imago images/Arnulf Hettrich

»Heute ist ein Freudentag in schrecklichen Zeiten«, fasst Jochen Feilcke, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg (DIG), die aktuelle Situation an dem Datum zusammen, an dem vor 73 Jahren der Staat Israel gegründet wurde. In diesen Tagen gibt es allerdings keine Ruhe für das Land, das von Tausenden Hamas-Raketen attackiert wird. Kurzfristig rief die DIG am vergangenen Freitag für Sonntag zu einer Solidaritätskundgebung auf dem Sderotplatz in Zehlendorf auf, bei der unter anderem Cerstin Richter-Kotowski (CDU), Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Lala Süsskind, die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, und Rabbiner Yehuda Teichtal sprachen.

Mehrere Hundert Menschen waren diesem Aufruf gefolgt. Angesichts der gehäuften antisemitischen Parolen und Ausschreitungen im Rahmen verschiedener pro-palästinensischer Demonstrationen deutschlandweit forderte der Berliner DIG-Vorsitzende: »Es darf nie wieder sein, dass jüdisches Leben in Deutschland in Gefahr ist. Wir fordern konsequente Verfolgung des Judenhasses!«

VIRTUELL Am 14. Mai vor 73 Jahren wurde Israel gegründet, was die DIG zum Anlass genommen hatte, einen »Virtuellen Israeltag Berlin und Brandenburg 2021« zu organisieren. Wie schon im vergangenen Jahr konnte der Tag nicht wie sonst mitten in Berlin mit einem großen Fest begangen werden, sondern nur auf YouTube. »Wir stehen an der Seite Israels in guten und besonders in schlechten Tagen und appellieren an die Bundesregierung, die EU und die USA, der terroristischen Gewalt der Hamas ein sofortiges Ende zu bereiten – Schluss mit allen Geldzahlungen an die Terroristen«, forderte Feilcke.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) betonte, wie eng die Solidarität und Freundschaft das Band der Israelis und Deutschen verbinde. Das Datum erinnere auch an die Vorgeschichte der Staatsgründung: an den Holocaust und die Zerstörung der deutsch-jüdischen Kultur, die Deutschland über Jahrzehnte geprägt hatte.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) betonte, wie eng die Solidarität und Freundschaft das Band der Israelis und Deutschen verbinde.

»Wir müssen alles tun, um Juden und Jüdinnen zu schützen«, folgerte Müller daraus und betonte: »Die Sicherheit Israels ist unverhandelbar.« Er sei dankbar, dass jüdisches Leben in Deutschland zurück sei. Gleichzeitig besorge ihn der Antisemitismus. »Das ist eine bedrohliche Entwicklung, die wir nicht hinnehmen wollen.«

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte ebenfalls, dass Antisemitismus und Rassismus bekämpft werden müssten. Er erfreue sich an den Kooperationen zwischen Israel und Brandenburg, etwa beim Schüleraustausch, den Schulpartnerschaften und der Zusammenarbeit der Hochschulen. Die Freundschaft solle weiter ausgebaut werden.

Auch die Schauspielerin Iris Berben schickte einen Gruß aus Portugal, wo sie sich gerade aufhält. Vor mehr als 40 Jahren habe Israel sie offen aufgenommen, seitdem sei sie von dem Land begeistert.

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025