Frankfurt/Main

In Untersuchungshaft

Der ehemalige Laden der Firma »Aviv« Foto: Chris Hartung

Der heutige Verhandlungstag am Landgericht Frankfurt im Prozess gegen die ehemaligen Geschäftsführer der Firma »Aviv« endete mit einem Paukenschlag: Der Angeklagte H. wurde in Untersuchungshaft genommen.

Grund dafür war die Aussage eines vom Gericht nochmal befragten Metzgers, dass H. ihn zwei Tage vor seiner ersten Aussage als Zeuge auf dem Parkplatz vor seiner Wohnung abgefangen und ihn gedrängt habe, bei den Aussagen zu bleiben, die er in der polizeilichen Vernehmung gemacht habe.

kühlraum Diese seien aber, so gestand der Zeuge heute ein, unwahr gewesen. So stimme es nicht, dass der Angeklagte H. für unkoscheres und koscheres Fleisch verschiedene Messer und Bretter genutzt habe. Auch habe das unkoschere Fleisch im Kühlraum neben dem koscheren gehangen. »Wenn das gesalzen und gewässert ist, kann man das kaum unterscheiden«, sagte der Zeuge.

Der Vorsitzende Richter Jörn Immerschmitt begründete die Inhaftnahme mit Verdunklungsgefahr: »Der Angeklagte H. hat Zeugen beeinflusst, und es ist davon auszugehen, dass er dies auch bei weiteren Zeugen versucht«, sagte Immerschmitt und fügte hinzu: »Es tut mir leid, aber wir sehen uns dazu gezwungen zu handeln. Zeugen anzusprechen ist ein absolutes No-Go!« Der Angeklagte H. wurde direkt aus dem Gerichtssaal abgeführt. kib

Porträt

Glücklich über die Befreiung

Yael Front ist Dirigentin, Sängerin, Komponistin und engagierte sich für die Geiseln

von Alicia Rust  22.11.2025

Berufung

Schau mal, wer da hämmert

Sie reparieren, organisieren, helfen – und hören zu: Hausmeister von Gemeinden erzählen, warum ihre Arbeit als »gute Seelen« weit mehr ist als ein Job

von Christine Schmitt  21.11.2025

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025