Frankfurt/Main

In Untersuchungshaft

Der ehemalige Laden der Firma »Aviv« Foto: Chris Hartung

Der heutige Verhandlungstag am Landgericht Frankfurt im Prozess gegen die ehemaligen Geschäftsführer der Firma »Aviv« endete mit einem Paukenschlag: Der Angeklagte H. wurde in Untersuchungshaft genommen.

Grund dafür war die Aussage eines vom Gericht nochmal befragten Metzgers, dass H. ihn zwei Tage vor seiner ersten Aussage als Zeuge auf dem Parkplatz vor seiner Wohnung abgefangen und ihn gedrängt habe, bei den Aussagen zu bleiben, die er in der polizeilichen Vernehmung gemacht habe.

kühlraum Diese seien aber, so gestand der Zeuge heute ein, unwahr gewesen. So stimme es nicht, dass der Angeklagte H. für unkoscheres und koscheres Fleisch verschiedene Messer und Bretter genutzt habe. Auch habe das unkoschere Fleisch im Kühlraum neben dem koscheren gehangen. »Wenn das gesalzen und gewässert ist, kann man das kaum unterscheiden«, sagte der Zeuge.

Der Vorsitzende Richter Jörn Immerschmitt begründete die Inhaftnahme mit Verdunklungsgefahr: »Der Angeklagte H. hat Zeugen beeinflusst, und es ist davon auszugehen, dass er dies auch bei weiteren Zeugen versucht«, sagte Immerschmitt und fügte hinzu: »Es tut mir leid, aber wir sehen uns dazu gezwungen zu handeln. Zeugen anzusprechen ist ein absolutes No-Go!« Der Angeklagte H. wurde direkt aus dem Gerichtssaal abgeführt. kib

Jom Haschoa

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