Jüdischer Friedhof Worms

Historische Grabsteine beschmiert

Der jüdische Friedhof in Worms gilt als der älteste an Ort und Stelle erhaltene in Europa. Foto: dpa

Auf dem mittelalterlichen jüdischen Friedhof »Heiliger Sand« in Worms sind aus bislang unbekannten Gründen etliche historische Grabsteine mit Farbe beschmiert worden.

Die offenbar verhaltensauffällige Täterin sei noch vor Ort aufgegriffen worden, teilte das Mainzer Polizeipräsidium am Freitag mit. »Momentan gehen wir nicht von einem politischen Hintergrund aus«, sagte eine Sprecherin.

Ausmaß Nach Auskunft der Wormser Stadtverwaltung wurden möglicherweise 50 bis 100 Grabsteine im ältesten Teil des Friedhofs bei der Farbattacke durch die Friedhofsbesucherin in Mitleidenschaft gezogen. Da die benutzte Farbe der natürlichen Patina auf den Steinen ähnelt, könne das Ausmaß der Schäden noch nicht genau benannt werden.

Bislang sei nicht klar, wie die Schmierereien wieder entfernt werden könnten, ohne die historisch wertvollen Steine zu beschädigen, erklärte der Wormser Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek (CDU).

Schließung Fachleute der rheinland-pfälzischen Landesdenkmalpflege sollen nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Der »Heilige Sand« bleibt zunächst mindestens bis zum 15. Juli für Besucher geschlossen.

Rheinland-Pfalz bemüht sich seit vielen Jahren darum, dass das mittelalterliche jüdische Erbe der Städte Mainz, Worms und Speyer in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wird. Der »Heilige Sand« spielt als ältester erhaltener jüdischer Friedhof in situ in Europa dabei eine zentrale Rolle. Mit seinen rund 2500 Grabsteinen gilt er als einzigartig, weil auf dem Gelände vom 11. bis ins frühe 20. Jahrhundert durchgängig Bestattungen vorgenommen wurden. epd

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025