Bayern

Hakenkreuz im Maisfeld

In der Nacht auf den 22. August trampelten Unbekannte ein Hakenkreuz in ein Maisfeld im Münchner Osten. Der Staatsschutz geht dem Verdacht nach, es handle sich um Täter rechtsradikaler Gesinnung. Aber ist das überhaupt plausibel? Zuletzt veröffentlichte Studien beförderten Spekulationen über einen Evolutionssprung in der braunen Szene. Von »Hass 2.0« war die Rede. Das Gros der Spezies schien schnurstracks ins digitale Reich marschiert zu sein. Die Zahl der rechtsextremistischen Seiten hat gar einen neuen besorgniserregenden Höchststand erreicht. In sozialen Netzwerken und Videoplattformen tummeln und vermehren sich Neonazis wie nie zuvor.

Rundflüge In freier Wildbahn hingegen waren sie immer seltener in völkisch-rassistischer Mission unterwegs. Zugegeben, Dortmund, Bad Nenndorf, Ludwigshafen – sporadisch ans Licht kommende kleine, empirisch zu vernachlässigende Populationen. Signifikante Agglomerationen waren nur noch in Paarungsabsicht mit linksextremistischen Autonomen und Islamisten zu beobachten. In der Regel induziert durch akutes symbiotisches Israel-Bashing. Und jetzt das: Ein, zumindest aus der Luft, nicht zu übersehendes, 400 Quadratmeter großes Falsifizierungsindiz. Da hat sich jemand richtig viel Arbeit gemacht. Offenbar ein gezielter visueller Anschlag auf ein Fest des anliegenden Flugplatzes. In Rundflügen sollten Hunderte Besucher doch eigentlich die Schönheiten der oberbayerischen Landschaft genießen können.

Waren es wirklich Rechtsradikale, die fein säuberlich, fast schon akkurat, in jede Richtung jeweils drei Reihen Mais niedertraten? Verhaltensforscher stehen vor einem Rätsel. Heißt es etwa doch »Back to the Roots« anstatt »World White Pride«? Zieht es die Neonazis wieder in die freie Natur, um analog in Hand- oder Fußarbeit plattzumachen, was einem in die Quere kommt – und sei es auch nur Mais? Vielleicht war es eine Kombination aus First und Second Life, ein online vereinbarter, aber offline zelebrierter Flash-Mob. In einschlägigen Blogs wird jedenfalls davor gewarnt, die rechte Szene vorschnell zu verurteilen. Schließlich könnten es ebenso gut als Rotwild getarnte braune Rehe gewesen sein, oder Außerirdische, die etwas anderes als Kornkreise hinterlassen wollten. Wer oder was auch immer es war, eines ist es nicht: lustig.

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Wie jüdische Kinder Chanukka erleben

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025

Kalender

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 11. Dezember bis zum 17. Dezember

 10.12.2025